Zurück zum Tourismusboom

Japan wird am 11. Oktober 2022 die Grenzen für den Individualtourismus wieder öffnen. Nach über zwei Jahren des Stillstands hat das Land offenbar grosse Pläne. Die Regierung erhofft sich, durch den wieder aktivierten Einreise-Tourismus Einnahmen von mehr als 5 Billionen Yen zu generieren. Möglich machen soll dies der günstige Yen, der den Inselstaat derzeit zu einem erschwinglichen und konkurrenzfähigen Reiseland macht. Diese Zielsetzung will Premier Fumio Kishida bei seiner Parlamentsrede von nächster Woche offiziell bekanntgeben.
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Ganz so einfach wird die Erreichung dieses Ziels nicht einfach sein. Denn Einnahmen von 5 Billionen Yen über den Einreise-Tourismus wurden selbst in den besten Tagen nie generiert. Im Rekordjahr 2019 waren es 4,8 Billionen Yen (rund 35 Milliarden Euro). Damals reisten 31,8 Millionen ausländische Touristen nach Japan. Es war ein historischer Rekord und der Höhepunkt einer schier unglaublichen Wachstumsphase. So lagen die Ausgaben der internationalen Touristen 2012 erst bei einer 1 Billion Yen. Die Verfünffachung innerhalb weniger Jahre sollte erst der Anfang sein. Damals peilte die Regierung 15 Billionen Yen bis zum Jahr 2030 an.
Die Realität
Die heutige Realität ist jedoch, dass eine ganze Branche nach zwei Jahren des Stillstands erst wieder auf die Beine kommen muss. 2021 wurden gemäss der japanischen Tourismusbehörde bescheidene Ausgaben von 120,8 Milliarden Yen (rund 896 Millionen Euro) durch internationale Besucher registriert. Selbst der Inlandstourismus, mit dem 2019 stolze 22 Billionen Yen generiert wurde, erlebte durch Corona einen historischen Einbruch. Die Reiseausgaben der Japanerinnen und Japaner brachen 2021 auf 9,1 Milliarden Yen ein.
Hinzu kommt die Tatsache, dass die grösste Kundschaft nicht so schnell wieder nach Japan zurückkehren wird. Die Chinesen bleiben aufgrund der Zero-Covid-Politik bis auf Weiteres im eigenen Land eingesperrt. Dabei reisten 2019 noch knapp 10 Millionen Menschen aus dem Reich der Mitte nach Japan. Sie stellten fast ein Drittel der gesamten Kundschaft aus Übersee.
Eine schrittweise Erholung
Realistischer sind daher die Zahlen von SMBC Nikko Securities. Das japanische Finanzunternehmen geht davon aus, dass sich die Ausgaben der internationalen Touristen unter den gegebenen Umständen innerhalb eines Jahres auf 2,5 Billionen Yen belaufen werden und damit etwa die Hälfte von 2019 erreicht wird. Japan wäre damit zurück in den Jahren zwischen 2014 und 2015.
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