Japan öffnet die Grenzen für Individualtouristen

Nun ist es offiziell: Premierminister Fumio Kishida hat an einer Pressekonferenz am Rande seines Besuchs der UNO-Vollversammlung in New York bekanntgegeben, dass Japan eine weitreichende Lockerung der Einreiserestriktionen vornehmen wird. Dabei haben sich die bisherigen Informationen, die durchgesickert sind, bestätigt (Asienspiegel berichtete).
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Folgende drei Lockerungen treten ab dem 11. Oktober 2022 in Kraft:
1) Obergrenze
Die bisherige Obergrenze von maximal erlaubten 50’000 Einreisen pro Tag wird abgeschafft.
2) Individualtourismus
Der Einreise-Tourismus für ausländische Individualreisende wird wieder erlaubt. Bislang war es einzig ausländischen Pauschalreisenden mit Visum möglich, touristisch in Japan unterwegs zu sein.
3) Visumfreiheit
Die Visumpflicht für touristische und geschäftliche Kurzaufenthalte wird aufgehoben. Oder anders gesagt: Die Visumfreiheit wird für die 68 Nationen, mit denen entsprechende Abkommen bestehen (Asienspiegel berichtete), wieder aktiviert. Dazu zählen auch die Schweiz, Deutschland und Österreich.
Einreiseformalitäten
Für die Einreise selbst ist seit dem 7. September 2022 vor dem Abflug kein PCR-Corona-Test mehr notwendig, sofern man dreifach gegen Covid-19 geimpft ist (Asienspiegel berichtete). Alle anderen Personen müssen beim Abflug ein negatives PCR-Testresultat vorweisen, das nicht älter als 72 Stunden alt ist. Momentan ist nicht anzunehmen, dass für Touristen andere Regeln gelten werden. Die Regierung wird die Details zu den neuen Lockerungen in den nächsten Tagen veröffentlichen.
Update, 27. September 2022
Die Einreiseformalitäten wurden veröffentlicht. Die Details.
Das Ende der Abschottung
Damit endet die Phase einer über zweijährigen Abschottung Japans. Seit April 2020 war es Individualtouristen nicht mehr möglich, nach Japan zu reisen. Erst im Juni 2022 begann die Regierung den Weg einer sanften Öffnung für den Einreise-Tourismus einzuschlagen. Es galt jedoch die Bedingung, über ein Reisebüro eine Pauschalreise zu buchen und ein Visum zu beantragen (Asienspiegel berichtete).
Dieses Experiment war gescheitert. In den ersten drei Monaten der Öffnung waren bescheidene 19’017 Pauschalreisende unterwegs. Es war eine unbedeutend kleine Zahlen, wenn man berücksichtigt, dass in der Vor-Corona-Zeit im Durchschnitt täglich mehr als 80’000 ausländische Touristen an der Grenze gezählt wurden. Im Jahr 2019 waren es 31 Millionen internationale Gäste, die nach Japan einreisten.
Zum Umdenken geführt hat offensichtlich der wirtschaftliche Druck. Der immer schwächer werdende Yen bereitet dem Land Kopfzerbrechen. Zudem konnte Japan nicht mehr abseitsstehen. Der Inselstaat war das letzte G-7-Land, das für alle ausländischen Personen eine Visumpflicht aufrechterhielt.
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