Die Haltung der Japaner zum Neustart des Einreise-Tourismus

Am 11. Oktober 2022 wird Japan die Grenzen wieder vollwertig öffnen (Asienspiegel berichtete). Die Ankündigung dieser Lockerungen hat offenbar zu einem Umdenken in der japanischen Bevölkerung geführt. In der jüngsten Umfrage von JNN befürworten 65 Prozent der Befragten die umfassende Aufhebung der Einreiserestriktionen und den damit verbundenen Neustart des Einreise-Tourismus für Individualreisende. Lediglich 24 Prozent lehnen diesen Öffnungsschritt ab.
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Die Trendwende
Es ist eine ungewohnt positive Stimmung. So ist es nicht lange her, dass die Japaner die Grenzöffnung für die meisten ausländischen Personengruppen entschieden ablehnten. Im Dezember 2021, als die Omikron-Variante aufkam, stellten sich 89 Prozent hinter die Massnahme der Abschottung (Asienspiegel berichtete). Erst im Mai 2022 deutete sich eine Trendwende an. Damals ergab die Umfrage von JNN, dass 48 Prozent für eine Lockerung der Einreiserestriktionen und 38 Prozent dagegen waren (Asienspiegel berichtete)
Zum deutlichen Umschwung beitragen hat womöglich das Abflachen der siebten Corona-Welle und die Wiederaufnahme der subventionierten Inlandsreisen, die ebenfalls am 11. Oktober starten werden (Asienspiegel berichtete).
Ein wirtschaftlicher Hoffnungsschimmer
Ein weiterer Aspekt für diese Entwicklung ist die Tatsache, dass der internationale Reiseverkehr mehrheitlich zur Normalität zurückgekehrt ist. Die Angst, wirtschaftlich das Nachsehen zu haben, war nicht unbedeutend. Zudem hat der schwache Yen den Neustart des Einreise-Tourismus schon fast zu einem Gebot gemacht. Millionen von Besucher aus Übersee werden mit dem Kauf von japanischem Yen zu einer Stabilisierung der Währung und zu einer Erholung der Tourismusbranche beitragen (Asienspiegel berichtete).
Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Premierminister Fumio Kishida hat in seiner gestrigen Parlamentsrede angekündigt, den Einreise-Tourismus zu einem neuen alten Wirtschaftsmotor zu machen. Dieser soll der japanischen Wirtschaft jährlich 5 Billionen Yen einbringen (Asienspiegel berichtete).
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