Hiro­sa­ki: Bau­ten aus der Epo­che des Aufbruchs

Aomori Bank Memorial Hall.
Aom­ori Bank Memo­ri­al Hall. Asi­en­spie­gel

Noch bis zur Mit­te des 19. Jahr­hun­derts waren die japa­ni­schen Städ­te aus Holz gebaut. Die­se änder­te sich mit Beginn der Mei­ji-Zeit (1868 – 1912), als Japan sich in weni­gen Jahr­zehn­ten indus­tria­li­sier­te und zur impe­ria­len Gross­macht auf­stieg. In jener Zeit ent­stand eine Infra­struk­tur im west­li­chen Stil. Ban­ken, Rat­häu­ser, Büro­ge­bäu­de, Fabri­ken, Stras­sen­bah­nen und ein Eisen­bahn­netz wur­den aus dem Boden gestampft. Aus jener Epo­che stammt auch die Pla­nung des Bahn­hofs Tokio, der 1914, zu Beginn der Tais­ho-Zeit (1912 bis 1926), fer­tig­ge­stellt wur­de (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Eben­falls vom Archi­tek­ten Tats­u­no Kin­go ent­wor­fen wur­de der 1896 eröff­ne­te und bis heu­te bestehen­de neo­ba­ro­cke Haupt­sitz der Bank of Japan. Doch nicht nur in der Haupt­stadt, son­dern in ganz Japan ent­stand die­se neue Archi­tek­tur, die den Auf­bruch Japans in die Moder­ne repräsentierte.

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Im Nor­den des Lan­des ist es den Hafen­städ­ten Hako­da­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te) und Otaru (Asi­en­spie­gel berich­te­te) auf Hok­kai­do gelun­gen, die­se Atmo­sphä­re jener Epo­che zu erhal­ten. Eine wei­te­re Stadt, die die­ses his­to­ri­sche Bau­er­be pflegt, ist Hiro­sa­ki in der Prä­fek­tur Aom­ori. Ihre zen­tral gele­ge­ne Burg­an­la­ge aus der Edo-Zeit mag ihr Wahr­zei­chen sein (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Doch die wah­ren Per­len die­ses Ortes sind die über die gan­ze Stadt ver­teil­ten Gebäu­de aus der Mei­ji- und Tais­ho-Zeit, die den Zwei­ten Welt­krieg und den Bau­boom des Wirt­schafts­wun­ders über­stan­den haben. Sie wider­spie­geln den wirt­schaft­li­chen Auf­schwung Hiro­sa­kis zur moder­nen Stadt im 19. Jahr­hun­dert. Im Fol­gen­den eini­ge sol­cher Bau­wer­ke, die ich im Ver­lauf eines Tages in Hiro­sa­ki ent­deckt habe. 

Aom­ori Memo­ri­al Bank

Aomori Bank Memorial Hall.
Aom­ori Bank Memo­ri­al Hall. Asi­en­spie­gel

Die­ses Bank­ge­bäu­de im Renais­sance-Stil wur­de 1904 errich­tet. Ent­wor­fen wur­de es vom Archi­tek­ten Saki­chi Horie, der sich auf die west­li­che Bau­wei­se spe­zia­li­siert hat­te und wesent­lich zum dama­li­gen Stadt­bild bei­trug. 1967 zog die dort ansäs­si­ge Aom­ori Bank in ein moder­nes Gebäu­de neben­an. Seit­her ist das Bau­werk öffent­lich zugäng­lich und als wich­ti­ges Kul­tur­gut registriert. 

Die ehe­ma­li­ge Bibliothek

Die ehemalige und die neue Bibliothek nebenan.
Die ehe­ma­li­ge und die neue Biblio­thek neben­an. Asi­en­spie­gel

Die­ses Haus, das eben­falls Saki­chi Horie ent­wor­fen hat, wur­de als Erin­ne­rung an den Sieg über Russ­land im Jahr 1905 erbaut. Es dien­te von 1906 bis 1931 als Biblio­thek und ist heu­te wie­der öffent­lich zugäng­lich. Spe­zi­ell ist, dass das Haus nach der Auf­ga­be an einen ande­ren Ort ver­legt und zu einem Wohn­haus mit Café umge­wan­delt wur­de. Erst 1987 wur­de es an der ursprüng­li­chen Stel­le wie­der aufgebaut. 

Das Leh­rer­haus

Das ehemalige Residenz der Missionare.
Das ehe­ma­li­ge Resi­denz der Mis­sio­na­re. Asi­en­spie­gel

Gleich hin­ter der ehe­ma­li­gen Biblithek befin­det sich ein Haus, das 1900 von der Tōō Gijuku, der ers­ten Pri­vat­schu­le in der Prä­fek­tur Aom­ori, erbaut wur­de. Es war ein Wohn­haus für die aus­län­di­schen Mis­sio­na­re, die an der Schu­le unterrichteten. 

Die Vil­la

Die Villa von Kenichi Fujita.
Die Vil­la von Keni­chi Fuji­ta. Asi­en­spie­gel

Die­se Vil­la von 1919 gehör­te dem Geschäfts­mann Keni­chi Fuji­ta. Es ist heu­te Teil des pit­to­res­ken Fuji­ta Memo­ri­al Gar­den. Im Haus sel­ber befin­det sich das Retro-Kaf­fee­haus Tais­ho Roman Tearoom, wo es fan­tas­ti­schen Apfel­ku­chen in allen mög­li­chen Vari­an­ten gibt. Hiro­sa­ki ist der gröss­te Apfel­pro­du­zent des Lan­des (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Die Villa von der anderen Seite.
Die Vil­la von der ande­ren Sei­te. Asi­en­spie­gel

Das Kaf­fee­haus

Ein Starbucks in einem denkmalgeschützten Haus.
Ein Star­bucks in einem denk­mal­ge­schütz­ten Haus. Asi­en­spie­gel

1917 wur­de die­ses Gebäu­de von Hiko­sa­bu­ro Horie, dem Sohn von Saki­chi Horie, erbaut. Es dien­te als offi­zi­el­le Resi­denz für den Befehls­ha­ber der 8. Divi­si­on der Kai­ser­li­chen Armee. Nach der Kapi­tu­la­ti­on wur­de es von der US-Armee kon­fis­ziert und 1951an die Stadt Hiro­sa­ki ver­kauft. Seit 2016 ist ein Star­bucks in die­sem Haus, das seit 2003 als Kul­tur­gut regis­triert ist. 

Das Mika­mi Building

Das Mikami-Gebäude.
Das Mika­mi-Gebäu­de. Asi­en­spie­gel

Die­ses Geschäfts­haus im Art-déco-Stil war einst der Haupt­sitz der Hiro­sa­ki Kre­dit­an­stalt. 1927 errich­tet, war es das ers­te Stahl­be­ton­ge­bäu­de der Stadt. Ent­wor­fen wur­de es von Tats­u­mi Ota­ke, dem dama­li­gen Direk­tor der Tech­ni­schen Hoch­schu­le von Aomori. 

Das Hiro­sa­ki Muse­um of Con­tem­pora­ry Art

Das Hirosaki Museum of Contemporary Art.
Das Hiro­sa­ki Muse­um of Con­tem­pora­ry Art. Asi­en­spie­gel

Eine Sake-Braue­rei liess die­sen Kom­plex aus Back­stein 1923 erbau­en. Spä­ter sie­del­te eine Apfel­wein-Pro­duk­ti­on an. In den 1950ern über­nahm Nik­ka Whis­ky die­sen Ort. 1965 wur­de es zum Lager­haus für Reis umge­nutzt. Im Juni 2020 ent­stand hier schliess­lich das zeit­ge­nös­si­sche Muse­um von Hiro­sa­ki. Für den Umbau zustän­dig war der japa­ni­sche Archi­tekt Tsuyo­shi Tane, der in Paris lebt und in den kom­men­den Jah­ren das neue Impe­ri­al Hotel in Tokio bau­en wird (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Kai­undō

Das Süsswarengeschäft Kaiundō.
Das Süss­wa­ren­ge­schäft Kai­undō. Asi­en­spie­gel

Die­ses Süss­wa­ren­ge­schäft stammt aus dem Jahr 1928. 

Ichi­no­he Uhrengeschäft

Das Haus mit dem Uhr­turm in Hiro­sa­ki.
Das Haus mit dem Uhr­turm in Hiro­sa­ki. Asi­en­spie­gel

Die­sem Uhren­ge­schäft von 1899 und sei­ner Ret­tung habe ich gleich einen gan­zen Arti­kel gewid­met (Asi­en­spie­gel berich­te­te)


Der Stand­ort von Hirosaki


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