Japan ohne Übertourismus

Seit drei Wochen sind die Grenzen nach Japan für alle Touristen aus dem Ausland wieder offen (Asienspiegel berichtete). Noch fehlt es an offiziellen Zahlen, die eine detaillierte Analyse über diese erste Phase der Wiedereröffnung erlauben. Einen ersten Hinweis geben jedoch die Zahlen des Internationalen Flughafens Kansai in Osaka. Denn dieser ist ein Hub für die Japan-Reisenden vom asiatischen Kontinent. Über 90 Prozent der dortigen internationalen Flüge stammen aus Asien. Da die Gäste aus China, Hongkong, Südkorea, Taiwan und aus Südostasien traditionell die mit Abstand grösste Touristengruppe in Japan bilden, lässt sich so gut ablesen, wie es um die Erholung des Einreise-Tourismus steht.
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Gemäss dem Flughafen Kansai beläuft sich die Zahl der internationalen Flüge in der Woche vom 30. Oktober bis 5. November 2022 auf 327. Das sind fast 2 Mal mehr als in der Woche vor der grossen Wiedereröffnung am 11. Oktober 2022, ist aber im Vergleich zu 2019, als rund 1400 internationale Passagierflüge pro Woche gezählt wurden, noch immer bescheiden.
Der Flughafenbetreiber geht davon aus, dass die Zahl der internationalen Verbindungen bis nächsten März ein Drittel des Vor-Corona-Niveaus erreicht haben wird. Zwar soll bis dann die Flugzahl aus Südkorea schon 91 Prozent und die aus Taiwan 51 Prozent des Vor-Corona-Niveaus betragen. Hingegen werden die einst zahlreichen Flüge aus China – 600 pro Woche waren es im Winter 2019 – aufgrund der dortigen Zero-Covid-Politik auch im Frühjahr 2023 ausbleiben.
Die grösste Gruppe fehlt
Daraus lässt sich schliessen, dass die ausländischen Touristen zwar nach Japan zurückkehren, jedoch nicht im Ausmass der Zeit vor der Pandemie. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Chinesen, die 2019 noch 9,5 der 31 Millionen Touristen in Japan stellten, aus oben erwähnten Gründen nicht so schnell zurückkehren werden.
Zudem haben Taiwan (2019: 4,9 Millionen Touristen) und Hongkong (2019: 2,2 Millionen Touristen) die eigenen Corona-Restriktionen erst vor kurzem gelockert. Einzig bei den Südkoreanern (2019: 5,5 Millionen Touristen) ist mit einer schnellen Erholung zu rechnen. Dabei ist zu beachten, dass einst 70 Prozent aller Einreise-Touristen aus diesen vier Ländern und Gebieten kamen.
Die Testhürde
Ein weitere Hemmschwelle für eine schnelle Rückkehr zum Tourismusboom sind die neuen Einreiseformalitäten (Asienspiegel berichtete), wonach alle, die nicht dreifach gegen Covid-19 geimpft sind, sich vor dem Abflug weiterhin einem PCR-Test unterziehen müssen. Für diese Passagiere besteht nach wie vor das Risiko, den Flug nach Japan kurzfristig absagen zu müssen.
Somit wird Japan auch in den kommenden Monaten ein Land sein, dass viel Platz und Ruhe für internationale Gäste bieten wird. Selbst eine Reise nach Kyoto, das lange unter dem Touristenansturm litt (Asienspiegel berichtete), ist so attraktiv wie noch nie. Es ist eine einmalige Gelegenheit. Denn eins steht fest: Die grossen Touristenmassen werde eher früher als später zurückkehren.
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