Der grosse Hund von Aomori

Die Präfektur Aomori am Nordzipfel der japanischen Hauptinsel Honshu geniesst allgemein den Ruf, ein Natur- und Apfelparadies zu sein. Dass die Region nicht nur mehrere eindrückliche zeitgenössische Museen besitzt und die Heimat vieler grosser japanischer Künstler des 20. Jahrhunderts ist, mag im Ausland weniger bekannt sein.
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Das Aomori Museum of Art ist eine solche Institution, die stellvertretend für die Kreativität dieser ländlichen Präfektur steht. Es ist ein minimalistischer, flacher, weisser Bau mit unterirdischen Räumlichkeiten. Entworfen wurde es von Jun Aoki, dem Architekten der eleganten Louis Vuitton-Gebäude. Er liess sich dabei von der unmittelbar nebenan gelegenen Sannai-Maruyama-Ausgrabungsstätte der prähistorischen Jōmon-Zeit inspirieren.
Yoshitomo Nara

Seit der Eröffnung 2006 hat sich ein Kunstobjekt zum Wahrzeichen dieses Museums entwickelt. Es ist der Aomori Ken («Aomori Hund» / あおもり犬), des renommierten Pop-Art-Künstlers Yoshitomo Nara, der aus Hirosaki in der Präfektur Aomori stammt. Diese übergrosse, eindrückliche Skulptur eines Hundes steht in einem tiefer gelegten Aussenbereich mit hohen Betonmauern. Je nach Wetterlage und Uhrzeit zeigt sich der Aomori Ken von einer anderen Seite. Dieser Ausstellungsbereich ist so gross, dass man ihn sogar mit der Satellitenansicht von Google Maps klar erkennt.
Die Kunstwerke von Yoshitomo Nara und weiteren lokalen Künstlern sind ein Hauptelement dieses Museums. Ein weiterer Teil der permanenten Sammlung sind Marc Chagalls 9 Meter hohe und 15 Meter breite Hintergrundmalereien, die er 1942 für das Ballett Aleko erschuf.

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