Sakuma shiki drops: Die legendären Bonbons
Eine Nachricht, die Japan diese Woche beschäftigt hat – mit dem dazu passenden japanischen Vokabular.

Der herzzerreissende Anime «Die letzten Glühwürmchen» (1) gehört zu den Klassikern des berühmten Studio Ghibli. Viele Szenen aus diesem Werk von Isao Takahata haben sich ins Gedächtnis ganzer Generationen eingebrannt. So werden beispielsweise die Bonbons Sakuma shiki Drops (2.1.) mit den unverkennbaren Blechdose im roten Design (3) automatisch mit dem Anime in Verbindung gesetzt.
Dieses Produkt gibt es tatsächlich. 1908 brachte Sojirō Sakuma diese Hartbonbons mit Fruchtgeschmack nach englischem Vorbild auf den Markt. Nun aber, nach 114 Jahren, endet diese Geschichte. Das Unternehmen Sakuma Seika (Sitz: Toshima, Tokio) (2) wird per Januar 2023 seine Geschäftstätigkeit beenden (4) und damit auch die Produktion der legendären Lutschbonbons. Der Rückgang der Verkäufe (5), rasant gestiegene Rohstoffpreise (6) und ein Arbeitermangel (7) haben zu diesem Entscheid geführt.
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Die andere Firma

Die gute Nachricht ist, dass eine fast identische Alternative zu diesen Bonbons bestehen bleiben wird. Es ist das Produkt mit dem Markennamen (8) Sakuma Drops (9.1.), deren Firma ebenfalls Sakuma Seika (Sitz: Meguro, Tokio) (9) heisst, «Sakuma» jedoch in der Katakana-Schrift schreibt. Ihre Bonbons in acht Geschmacksrichtungen (10) werden in einer grünen Blechdose (11) verkauft. Die Aromen Melone und Pflaume sind ein zusätzliches Unterscheidungsmerksmal.
Zwei Firmen, selber Ursprung
Die Ähnlichkeit ist kein Zufall. Denn beide Firmen lassen sich auf denselben Gründer (12) zurückführen. Zur Zweiteilung kam es, nachdem die Süsswarenfirma (13) in den letzten Kriegsjahren die Produktion einstellen musste. Nach der Kapitulation leitete ein Geschäftsmann (14), ein Prokurist der Firma, 1948 die Wiederbelebung (15) des ursprünglichen Betriebs in die Wege.
Zeitgleich machte sich nach dem Krieg ein Sohn des letzten Präsidenten ebenfalls daran, die Produktion wiederaufzunehmen. Daraus entstand 1949 der Firmenname (16) Sakuma Seika (Sitz: Meguro, Tokio), der in Katakana geschrieben und auch in Zukunft weiterbestehen wird. Dieses Unternehmen, das die Sakuma Drops in der grünen Dose herstellt, betont gegenüber J-Cast, dass es dank einer Diversifikation gut aufgestellt und ihre Existenz nicht bedroht sei.
Um die Verwirrung perfekt zu machen, habe ich festgestellt, dass auch Sakuma Seika (Sitz: Meguro, Tokio, Katakana) ihre Drops schon in roten Blechdosen verkauft hat, wie ich 2014 beim Besuch des Skytree beobachtet habe.

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