Ein Schrein aus der Zukunft

Der Dazaifu Tenmangū bei Fukuoka auf der Südinsel Kyushu besitzt eine über 1100-jährige Geschichte. Errichtet wurde dieser Schrein über der Grabstätte des Gelehrten Sugawara no Michizane (845 – 903), der posthum zu einer shintoistischen Gottheit erklärt wurde. Zwei kleine Bogenbrücken über einen Teich führen zum Zentrum dieser pittoresken Stätte mit einem Haupttor und einer Haupthalle und dem Pflaumenbaum Tobiume, der Sugawara no Michizane von Kyoto hierhin nachgeflogen sei, so die Legende.
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Ein visionäres Provisorium

2027 wird dem Ableben von Sugawara no Michizane vor 1125 Jahren gedacht. Hierzu wird die Haupthalle zum ersten Mal seit 124 Jahren umfänglich restauriert. Das Bauwerk wurde vor rund 430 Jahren erbaut und ist heute als nationales Kulturgut registriert. Im Mai 2023 werden diese aufwendigen Arbeiten beginnen und voraussichtlich drei Jahre in Anspruch nehmen. Dies ist jedoch kein Grund, auf einen Besuch des Dazaifu Tenmangū zu verzichten, ganz im Gegenteil. Denn für den Zeitraum der Restaurierung wird davor eine provisorische Haupthalle errichtet, die sich von der klassischen architektonischen Vorstellung eines Shinto-Schreins löst.

Entstehen wird ein avantgardistisches Bauwerk mit einem eleganten geschwungenen schrägen Dach mit Bäumen, die sich in die grüne Umgebung einfügen sollen. Die temporäre Haupthalle werden die Besucher mit den Schuhen betreten dürfen. Eine Rampe soll allen Menschen den Zugang ermöglichen.

Entworfen wurde diese Halle vom Architekten Sou Fujimoto, der unter anderem auch das Shiroiya Hotel in Maebashi (Asienspiegel berichtete) oder auch das Learning Center in St. Gallen entworfen hat. Der Baubeginn ist im Februar. Bis im Mai 2023 soll es fertiggestellt sein.
Das Nationalmuseum nebenan

Sou Fujimoto ist nicht der erste renommierte Architekt, der diesem historischen Ort einen neuen Anstrich verleiht. Das nahe gelegene, 2005 eröffnete Kyushu Nationalmuseum ist ebenso ein Blickfang. Das vom 2011 verstorbenen Architekten Kiyonori Kikutake entworfene, imposante Gebäude mit dem gewölbten Dach, der gläsernen Fassade und der hölzernen Struktur wurde inmitten einer Hügellandschaft gebaut. Nicht weit weg ist das von Kengo Kuma erbaute Starbucks-Café, in dem 2000 Holzlatten zu einem komplex-verwobenen Muster angeordnet wurden. Damit setzte der Architekt die Vorgabe von Starbucks um, «Tradition und Moderne mit natürlichen Materialien verschmelzen zu lassen» (Asienspiegel berichtete).



Der Standort des Schreins Dazaifu-Tenmangū
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