Der tiefste Bahnhof in Japan
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
In der Bergregion zwischen den Präfekturen Gunma und Niigata befindet sich einer der sonderbarsten Bahnhöfe Japans. Im Niemandsland wurde 1936 der Bahnhof Doai eröffnet, der ein massives Bahnhofshaus aus Beton und zwei Gleise besitzt, die von der Jōetsu-Linie bedient werden. Speziell daran ist, dass sich der eine Bahnsteig an der Oberfläche befindet, während der andere 70 Meter unter der Erde mitten im 13,5 Kilometer langen Shin-Shimizu-Tunnel erbaut wurde.
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486 Treppen führen in den Untergrund, wo fünfmal pro Tag ein Zug hält, der in Richtung Niigata fährt. Es gibt weder einen Aufzug noch eine Rolltreppe. Rund 10 Minuten der Weg in die kalte Tiefe. Derweil ist für den Weg hoch viel Ausdauer gefragt. Von Japans grösster Maulwurfstation ist humorvoll die Rede.
Der Bahnhof Doai am Yuhiso-Fluss am Fusse des Berges Tanigawa erfüllt hauptsächlich für Skifahrer, Wanderer und Camper seinen Zweck, wobei die vernachlässigte Infrastruktur in der unmittelbaren Umgebung darauf hindeutet, dass dieser Ort schon bessere Zeiten erlebt hat. Bereits seit 1985 muss der Bahnhof ohne Angestellte auskommen. Heute wird der Bahnhof nur noch von Neugierigen und Bahnfans aufgesucht. Im Wartehäuschen im Untergrund haben zahlreiche Besucher und Passagiere eine Notiz hinterlassen.
Betreiber JR East bemüht sich jedoch darum, diesem verlassenen Ort wieder Leben einzuhauchen. 2021 wurde gleich neben dem Bahnhof das kleine Glamping-Zelt-Hotel Doai Village eröffnet. Zusätzlich findet man im ehemaligen Schalterraum ein liebevoll eingerichtetes Café, wo man etwas essen und trinken kann.
Der Standort des Bahnhofs Doai
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