Soba zum Jahresende

Tra­di­ti­on in Japan: Soba zum Jah­res­wech­sel. sasa­za­wa / Shut​ter​stock​.com

Sil­ves­ter in Japan (Ōmis­o­ka auf Japa­nisch) ist in Japan tra­di­tio­nell eine ruhi­ge Ange­le­gen­heit, die man mit Weih­nach­ten im Wes­ten ver­glei­chen kann. Vie­le keh­ren in ihre Hei­mat zurück, um den Abend mit der Fami­lie zu ver­brin­gen (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Zur kuli­na­ri­schen Tra­di­ti­on gehört, dass zum Jah­res­wech­sel Soba-Buch­wei­zen­nu­deln geges­sen wer­den, soge­nann­te Toshi­ko­shi-Soba. Die Zube­rei­tung unter­schei­det sich je nach Regi­on. Beson­ders ger­ne gar­niert wer­den die­se Soba in der heis­sen Brü­he mit Tem­pura.

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Die­ser Brauch hat sei­ne Ursprün­ge in der Edo-Zeit (1603 bis 1868). Dabei gibt es ganz ver­schie­de­ne The­sen, wes­halb sich aus­ge­rech­net Soba durch­ge­setzt hat. Quel­len aus der Edo-Zeit bele­gen, dass Soba damals als eine gesun­de und glücks­brin­gen­de Spei­se ange­se­hen wur­de. Des­we­gen begann man, die­se Nudeln jeweils am Ende eines Monats und einer Jah­res­zeit zuzu­be­rei­ten. Schliess­lich ent­wi­ckel­te sich dar­aus die Gewohn­heit, Soba zum Jah­res­wech­sel zu essen. In der Mei­ji-Zeit wur­de dar­aus der lan­des­weit gän­gi­ge Begriff Toshi­ko­shi-Soba.

Lan­ges Leben

In den japa­ni­schen Buch­wei­zen­nu­deln steckt viel Sym­bo­lik. So steht etwa ihre dün­ne und lan­ge Form für ein lan­ges Leben und für die Ver­meh­rung des Wohl­stands. Weil sie sich die­se Nudeln bei der Zube­rei­tung ein­fach schnei­den las­sen, gibt es den Glau­ben, dass man sich damit von den Lei­den des abge­lau­fe­nen Jah­res tren­nen kann. Mit den Toshi­ko­shi-Soba ver­hin­dert man somit das Pech ins neue Jahr zu tragen. 

Eine aktu­el­le Umfra­ge des Markt­for­schers NAVIT belegt, wie sehr die Japa­ne­rin­nen und Japa­ner an die­sem Brauch hän­gen. Dem­nach geben 55 Pro­zent an, dass sie jedes Jahr Toshi­ko­shi-Soba an Sil­ves­ter zube­rei­ten. Wei­te­re 23,5 Pro­zent ver­su­chen, wenn mög­lich, am Jah­res­en­de Buch­wei­zen­nu­deln zu essen. 12,5 Pro­zent hal­ten sich nur alle paar Jah­re dar­an und ledig­lich 7,2 Pro­zent essen nie Soba zu Sil­ves­ter. Die rest­li­chen 1,8 Pro­zent essen lie­ber eine ande­re Nudelsorte.

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