Der grüne Tempelberg mit der goldenen Halle

Hiraizumi liegt in der Präfektur Iwate im Nordosten Japans. Es ist ein Dorf mit etwas mehr als 7000 Einwohnern. Ein ländliches Dorf, mehr nicht, mag man bei der Ankunft denken. Doch Hiraizumi war einst Sitz des mächtigen nördlichen Zweigs der Fujiwara-Familie, die Ōshū-Fujiwara. Im 12. Jahrhundert kontrollierte der Clan den Nordosten des Landes. Seine Macht war so gross, dass er unabhängig vom kaiserlichen Hof in Kyoto über das Gebiet herrschte.
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Die strategisch günstig gelegene Stadt Hiraizumi entwickelte sich zu einem kulturellen und religiösen Zentrum. Weitläufige Garten- und Tempelanlagen wurden gebaut, die sich an Vorbildern in Kyoto orientierten. Es entwickelten sich rege Handelsbeziehungen mit dem damals weitgehend unerschlossenen hohen Norden, der von den Ainu bewohnt war.
Diese rund 100-jährige Blütezeit endete 1189, als die Armee von Minamoto no Yoritomo, dem Gründer des Kamakura-Shogunats (1185 bis 1333), den Fujiwara-Clan in der Schlacht von Ōshū besiegte. Hiraizumi wurde dem Erdboden gleichgemacht. Nur die Tempelanlagen blieben erhalten, doch auch sie wurden in den folgenden Jahrhunderten grösstenteils durch Brände zerstört.
Das Weltkulturerbe

2011 erklärte die UNESCO eine Auswahl von Tempeln, Gärten und archäologischen Stätten der Fujiwara-Ära zum Weltkulturerbe. Der Tempel Chūson-ji ist zweifellos die bekannteste Stätte, die aus jener goldenen Epoche stammt. Es handelt sich um eine malerische, von Wald umgebene Anlage auf einem Berg, die das religiöse Zentrum des nördlichen Fujiwara-Clans war.
Ein Grossteil der heiligen Hallen wurden 1337 durch eine Feuersbrunst zerstört. Die weitläufige Stätte wurde jedoch nie aufgegeben und in der Edo-Zeit (1603−1868) sukzessiv wieder aufgebaut. Sogar ein Noh-Theater gibt es. Ein Museum beherbergt die wichtigsten Kulturschätze.
Nur ein einziges Bauwerk, das allerdings das bedeutendste ist, stammt noch aus der Fujiwara-Zeit. Es ist die Goldene Halle (Konjikido), die heute in einem schützenden Haus steht. Die innen vergoldete Halle diente als Mausoleum der früheren Fujiwara-Herrscher und wurde 1124 erbaut. Besucher dürfen die Räumlichkeit besichtigen, aber nicht fotografieren. Die opulente Goldene Halle und der weitläufige Tempelberg sind sichtbare Zeugnisse einer einst blühenden Kultur in Hiraizumi.




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