Japanische Neujahrsgrüsse

Die ersten Tage im Januar sind in Japan eine Zeit der Familienzusammenkünfte und der Erholung. Doch nicht für alles sind es stressfreie Tage. Insbesondere für die Post ist der Jahreswechsel geprägt von viel Hektik. Pünktlich am 1. Januar begann Japan Post, die ersten Neujahrskarten an die Haushalte im ganzen Land zu liefern. An jenem Tag sieht man in den Städten und Dörfern zahlreiche Briefträger auf Fahrrädern und Rollern ihre Arbeit erledigen. Hierbei setzt die Post auf ein Heer an temporären Angestellten. Mit einer medial begleiteten Zeremonie im Postamt in Nihonbashi in Tokio wird der Beginn dieses wichtigen Arbeitstages jeweils eingeläutet. Als Motiv für die Karten stand in diesem Jahr der Hase im Fokus, das japanische Tierkreiszeichen für 2023.
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Seit der Nachkriegszeit hat sich das Versenden von Neujahrskarten an Verwandte, Freuden und Kollegen zu einem festen Bestandteil der Alltagskultur entwickelt. Es ist eine zeitaufwendige Arbeit, die manche schon im November beginnen. Jeweils am 15. Dezember nimmt die Post die ersten Karten entgegen. Sie hält dabei sämtliche Neujahrskarten bis zum 1. Januar zurück (Asienspiegel berichtete).
Immer weniger Karten
Die Auslieferung durch die Post nimmt mehrere Tage in Anspruch, wobei der Grossteil am 1. Januar erfolgt. Allein an diesem Tag waren es 882 Millionen Neujahrskarten, die an die Haushalte zugestellt wurden. Am Ende sind es über 1 Milliarde.
Auch wenn diese Zahl eindrücklich klingt: Sie deutet auf einen schleichenden Niedergang dieser Kultur hin. So mussten die Postangestellten am ersten Tag des Jahres 14 Prozent weniger Neujahrskarten als im Vorjahr austragen. Seit 14 Jahren in Folge ist diese Zahl somit rückläufig. Der Höhepunkt wurde 2004 erreicht, als am damaligen 1. Januar 2,36 Milliarden Karten den Haushalten überbracht wurden.
Gründe für den Rückgang

Für diese rückläufige Entwicklung gibt es mehrere Gründe. Japan erlebt seit Jahren einen rasanten Bevölkerungsrückgang. Dadurch sinkt die Nachfrage ganz natürlich. Zudem führt das gestiegene Umweltbewusstsein zu einem Umdenken. Viele Firmen verzichten bewusst auf diese Form der Neujahrsgrüsse, um den Papierverbrauch zu reduzieren. Gleichzeitig setzen immer mehr Japanerinnen und Japanern auf digitale Neujahrswünsche. Über die Messenger-App LINE lassen sich ganz einfach online Neujahrskarten gestalten und versenden (Asienspiegel berichtete).
Überdies hat dieser Brauch gesellschaftlich an Bedeutung verloren, wie eine Umfrage der Mainichi Shimbun offenbart. Demnach gaben 32 Prozent der Befragten an, dass sie eigentlich keine Neujahrskarte mehr versenden möchten. Weitere 24 Prozent möchten die Anzahl der zu versendenden Karten künftig reduzieren.
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