Ein Frühling ohne Maske?
Seit Beginn der Corona-Pandemie tragen die Menschen in Japan konsequent Maske, drinnen wie draussen. Hierfür bedarf es weder eines Gesetzes noch einer Verordnung. Die gesellschaftliche Akzeptanz des Mund-Nasen-Schutzes in der Vor-Corona-Zeit (Asienspiegel berichtete) hat wesentlich zu diesem Selbstverständnis beigetragen. Diese Gewohnheit haben die Japaner nie abgelegt, in den aktuell kalten Wintermonaten ohnehin nicht.
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Dabei gäbe es seit dem Sommer 2022 eine gelockerte Maskenempfehlung (siehe unten). Insbesondere im Freien wird nicht mehr verlangt, eine Maske zu tragen, solange man genügend Abstand zueinander hat. Allerdings wird diese Empfehlung fast nur von westlichen, ausländischen Touristen konsequent umgesetzt. Darüber mögen sich manche ärgern, doch falsch machen sie nichts. Denn selbst in der Ankunftshalle des Flughafens Narita weist ein Plakat des Gesundheitsministeriums auf diese Empfehlungen hin (siehe unten). «OUTDOORS: No need for masks», steht in grossen Buchstaben auf Englisch darauf – und in kleinen Buchstaben der beigefügte Satz: «However, wear masks, when talking to each other in close range».
Eine geplante Lockerung für Innenräume
Nun möchte die Regierung einen Schritt weitergehen. Sie prüft derzeit, die bestehende Empfehlung zum Tragen von Masken in Innenräumen ab dem Frühjahr grundsätzlich aufzuheben, wie japanische Medien berichten. Die Maskenempfehlung soll dann nur noch für Menschen mit Erkältungssymptomen gelten, wie es in Japan bereits vor Corona üblich war.
Herabstufung von Covid-19
Die Anpassung steht im Zusammenhang mit der geplanten Herabstufung von Covid-19 von der hohen Kategorie 2 in die niedrigere Kategorie 5. Damit würde die Krankheit auf die gleiche Gefahrenstufe wie die saisonale Grippe gestellt. Für das Gesundheitssystem wäre dies eine enorme Entlastung. Viele behördliche Auflagen im Umgang mit Covid-19 würden entfallen (Asienspiegel berichtete).
Der neue Alltag mit Covid-19
Noch ist nichts entschieden, aber vieles deutet darauf hin, dass es bis zum Frühling eine entsprechende Anpassung geben wird. Denn auch Japan hat sich längst an ein Leben mit Covid-19 gewöhnt. Trotz erheblicher Covid-19-Todesfälle – seit Dezember werden täglich zwischen 200 und 500 Covid-19-Tote gezählt – ist das öffentliche Leben im vergangenen Jahr wieder in Gang gekommen. Restriktionen wurden aufgehoben, die Restaurants sind voll, die traditionellen Feste haben grösstenteils wieder stattgefunden.
Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass viele Japanerinnen und Japaner am Tragen der Maske festhalten werden, unabhängig davon, was die Regierung empfiehlt. Die Maske im öffentlichen Raum hat sich in den vergangenen drei Jahren zu einer gesellschaftlichen Norm entwickelt. Sie wird selbst nach der Pandemie Teil des Alltags bleiben, und zwar in höherem Masse als bis 2019.
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