Eine neue Burg aus Holz

In vielen japanischen Städten prägen Burgen im Zentrum das Stadtbild. Sie sind eine Sehenswürdigkeit und ein Beweis für die lange Geschichte eines Ortes. Jedoch handelt es sich bei den wenigsten um historisch erhaltene Bauten. Davon gibt es nämlich nur 12 im ganzen Land (Asienspiegel berichtete). Die restlichen Burgen wurden zumeist nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut (Asienspiegel berichtete). Aus Kostengründen verwendete man gewöhnlich Stahlbeton für diese Rekonstruktionen. Selbst Aufzüge gehörten zur neuen Ausstattung. Es sind letztlich moderne Bauwerke mit historisch aussehenden Fassaden.
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Ein Neubau aus Holz
Auch in Nagoya baute man den zentralen Burgturm 1959 mit Stahlbeton wieder auf, nachdem ein Grossteil der ursprünglichen Anlage aus dem Jahr 1612 im Zweiten Weltkrieg durch US-Bombenangriffe zerstört wurde. Doch seit einigen Jahren ist die Burg in einem baufälligen, nicht mehr erdbebensicheren Zustand. Im Mai 2018 musste sie für Besuche geschlossen werden.
Da eine Renovation zu aufwendig und kostspielig ist, plant Nagoya einen Neubau mit einem anderen Ansatz. Dieses Mal wird eine komplette Holzkonstruktion entstehen. Damit wird die Burg nicht nur das Aussehen, sondern auch die Bauweise der einstigen Burg aus dem 17. Jahrhundert annehmen. Möglich machen dies vorhandene, historische Baupläne. 2017 wurde dieser Beschluss gefasst, 2020 hätte die neue Burg aus Holz eröffnet werden sollen (Asienspiegel berichtete). Es kam jedoch zu mehrjährigen Verzögerungen.
Die Probleme
Ein Hauptproblem bei der Umsetzung ist, dass ein solcher originalgetreuer Bau keinen barrierefreien Zugang bietet. Dabei stand die Stadt vor der Frage, wie man einen modernen Aufzug integriert, ohne die Position der originalen Säulen und Balken aus Holz zu ändern? Aktuell sind Mini-Aufzüge, die höchstens zwei Stockwerke bedienen und selbst auf engstem Raum installiert werden können, die Antwort darauf. Die Fläche des Aufzugs soll Platz für eine Person im Rollstuhl und eine Begleitung bieten.
Gemäss den aktuellen Plänen könnte 2024 mit dem Abriss des bisherigen Bauwerks begonnen werden. Der Baubeginn wäre 2026 und die Eröffnung im Oktober 2028. Die ursprünglich geplanten Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 50 Milliarden Yen. Verbunden mit diesem ambitiösen Projekt ist die Hoffnung, die Eintritte von bisher 2 Millionen auf 3,5 Millionen pro Jahr zu steigern.
Neuer Stationsname
Eine Neuerung hat die Stadt Nagoya vor wenigen Tagen umgesetzt. Der Name der U-Bahn-Station Shiyakusho-eki (engl. City Hall) heisst neu Nagoyajō-eki (engl. Nagoya Castle). Diese Anpassung soll helfen, die Touristen einfacher zur Burg zu führen. Denn bislang stiegen viele erst bei der nächsten Station Meijō Kōen (名城公園) aus, deren Name das Schriftzeichen für Burg beinhaltet.
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