Der neueste Mini-Shinkansen

Lange Zeit war die abgelegene Präfektur Yamagata im Nordosten Japans vom verkehrstechnischen Fortschritt ausgeschlossen. Das änderte sich am 1. Juli 1992, als Yamagata an das Shinkansen-Netz angeschlossen wurde. Es handelte sich genauer um einen Mini-Shinkansen, für den man keine eigenständige Schienenstrecke bauen liess. Stattdessen wurde lediglich die bestehende Trasse von Kap- auf Normalspur umgebaut, die Umgrenzungslinie des Fahrweges aber unverändert belassen.
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Zunächst wurde die Verbindung zwischen Yamagata und der Stadt Fukushima eröffnet, die an das Tohoku-Shinkansen-Netz angeschlossen war. Am 4. Dezember 1999 folgte die Verlängerung von Yamagata in die Stadt Shinjo (siehe Karte unten). Damit wurde es möglich, mit dem Shinkansen ohne Umsteigen von Tokio bis tief in die Präfektur Yamagata zu fahren.
Der Mini-Shinkansen
Für diese neue Verbindung wurde sogar ein eigener, kleinerer Shinkansen entwickelt, zunächst die Baureihe 400, später der E3. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Yamagata-Shinkansen von Tokio nach Fukushima jeweils mit einem Tohoku-Shinkansen gekuppelt sind.
Während die aktuelle Baureihe E3 im gekuppelten Zustand eine Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h erreichen kann, beträgt die Höchstgeschwindigkeit auf der kurvenreichen Yamagata-Shinkansen-Strecke nur 130 km/h. Das ist deutlich langsamer als im übrigen Shinkansen-Netz. Dennoch war die Eröffnung des Yamagata-Shinkansen ein verkehrstechnischer Meilenstein für die Region.
Die dritte Generation

Nun steht die neue Baureihe mit der Bezeichnung E8 – es ist die dritte Generation der Yamagata-Shinkansen-Züge – in den Startlöchern. Am 29. Januar 2023 erreichte die erste Zuggarnitur den Hafen der Grossstadt Sendai. Sie wurde auf dem Seeweg von Kobe in den Nordosten transportiert und von dort auf dem Landweg zum Depot in der Präfektur Miyagi gebracht.

Am 24. Februar 2023 wird die neue Baureihe feierlich eingeweiht, um den einjährigen Testbetrieb auf der Yamagata-Shinkansen-Strecke aufzunehmen. Mit der Einführung des Shinkansen E8 werden Komfort und Geschwindigkeit weiter verbessert. Im Kupplungsbetrieb wird eine neue Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h möglich sein. Überdies sorgen Heizungen an den Drehgestellen für einen zuverlässigeren Betrieb im kalten und schneereichen Yamagata.
Im Inneren werden die Sitze mit Steckdosen ausgestattet, grosse Gepäckablagen eingebaut und Rollstuhlplätze geschaffen. Auch äusserlich erhält die Baureihe E8 eine neue aerodynamische Nase und eine violett-goldene Lackierung. Dies ist eine sanfte Anpassung an die 2015 eingeführte violett-rote Farbgebung.
Start im Frühling 2024
Der fahrplanmässige Betrieb der Baureihe E8 wird im Frühjahr 2024 aufgenommen. Der neue Shinkansen wird dann schrittweise die E3-1000 und E3-2000 ersetzen. Übrigens wird diese alte Baureihe noch einmal ins Rampenlicht rücken. Ab dem 11. Februar 2023 wird ein E3-Zug in der alten silbernen Lackierung unterwegs sein, wie sie vor 2015 üblich war.
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