Der grosse Umbau im Bahnhof Shibuya

Die von JR East betriebene Yamanote-Linie ist das Herzstück der 110 Bahnlinien von Tokio. 1885 eröffnet, verbindet sie in zwei Richtungen ringförmig die wichtigsten Zentren der Hauptstadt. 30 Stationen auf einer Gesamtstrecke von 34,5 Kilometern bedient sie. Mit täglich 3,5 Millionen Fahrgästen ist sie gar eine der meistfrequentierten Bahnlinien.
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Am vergangenen Wochenende erlebte der sonst so reibungslose Betrieb der Yamanote-Linie den grössten geplanten Unterbruch seit der Privatisierung der nationalen Eisenbahn 1987.
Derselbe Bahnsteig für die äussere und innere Ringlinie

Betroffen war der Abschnitt der äusseren Ringlinie zwischen den Bahnhöfen Ikebukuro und Osaki, der am Samstag und Sonntag komplett eingestellt wurde. 540 Zugverbindungen fielen dadurch aus. Rund 530’000 Passagiere mussten auf andere Routen ausweichen. Dieses Zeitfenster wurde genutzt, um im Bahnhof Shibuya die bisher getrennten engen Bahnsteige der äusseren und inneren Yamanote-Linie zu einem einzig grossen Inselbahnsteig zu verschmelzen.
4000 Bauarbeiter waren während dieser zwei Tage im Bahnhof Shibuya beschäftigt, um den engen Zeitplan einzuhalten und die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs am Montagmorgen zu gewährleisten (siehe Tweets unten). Dank des einheitlichen Bahnsteigs, der um 16 Meter verbreitert wurde, sollen der Passagierstau reduziert und die Umsteigemöglichkeiten vereinfacht werden.
Der zweitletzte Schritt
Seit 2018 ist JR East daran, die Gleise im Bahnhof Shibuya schrittweise zu verschieben und anzupassen, um neuen Platz zu schaffen. Am vergangenen Wochenende wurde der vierte von fünf Arbeitsschritten umgesetzt. Im Oktober 2021 kam es zu einem ähnlichen langen Unterbruch. Damals wurden die Gleise der inneren Ringlinie verschoben, um den Bahnsteig zu vergrössern (Asienspiegel berichtete). In einem fünften und letzten Abschnitt müssen die Gleise und der Bahnsteig der Yamanote-Linie etwas erhöht werden. Bis spätestens März 2024 werden diese Bauarbeiten abgeschlossen sein.
Diese umfassenden Anpassungen sind Teil der schrittweisen Modernisierung des Bahnhofs Shibuya, die 2015 begann. Hierzu gehörte auch die Eröffnung der neuen U-Bahn-Station für die Ginza-Linie im Januar 2020 (Asienspiegel berichtete).
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