Ein Alltag ohne Maske

Seit Beginn der Corona-Pandemie tragen die Menschen in Japan konsequent Mundschutz, drinnen wie draussen. Dazu bedarf es weder eines Gesetzes noch einer Verordnung. Die gesellschaftliche Akzeptanz des Mund-Nasen-Schutzes in der Vor-Corona-Zeit sowie die Empfehlungen der Behörden haben zu diesem Selbstverständnis beigetragen.
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Doch nun hat die Regierung beschlossen, dass es wieder einen Alltag ohne Maske geben soll. Ab dem 13. März 2023 soll diese Rückkehr zur Normalität offiziell beginnen. Die bisherigen Empfehlungen der Behörden werden dann aufgehoben. Das Tragen des Mundschutzes, ob drinnen oder draussen, bleibt dem Ermessen des Einzelnen überlassen.
Die Maskenempfehlung wird künftig für Personen mit Erkältungssymptomen gelten, wie es in Japan bereits vor Corona üblich war. Zwei weitere Bereiche, in denen die Maske nach den neuen Richtlinien weiterhin getragen werden soll, sind medizinische Einrichtungen, Altenheime und öffentliche Verkehrsmittel während der Hauptverkehrszeiten. In Shinkansen oder Fernbussen soll jedoch eine Maske nicht mehr obligatorisch sein. Auch in Schulen wird die Maskenpflicht aufgehoben. Die Abschlussfeiern im März können ohne Maske stattfinden, wie Premierminister Fumio Kishida betonte.
Herabstufung von Covid-19
Diese weitreichende Entscheidung der Regierung steht in direktem Zusammenhang mit der Herabstufung von Covid-19 als Infektionskrankheit von der hohen Kategorie 2 in die niedrigere Kategorie 5, die am 8. Mai 2023 in Kraft tritt (Asienspiegel berichtete).
Ab März wird sich zeigen, ob die Gesellschaft wirklich davon überzeugt werden kann, den Mundschutz im öffentlichen Raum abzunehmen. Schon einmal hat sie eine Lockerung der Behörden ignoriert. Denn eigentlich ist seit letztem Sommer das Tragen des Mundschutzes im Freien nicht mehr vorgeschrieben, solange genügend Abstand gehalten wird.
Japans Ort ohne Maske
Tatsächlich gibt es schon heute in Japan einen belebten Ort, an dem kaum noch jemand Maske trägt. Im Skiort Niseko auf der Nordinsel Hokkaido sind die australischen Wintergäste derart in der Überzahl, dass im Dorf Hirafu nur noch eine Minderheit eine Maske trägt, und zwar drinnen wie draussen. Auch die meisten japanischen Gäste haben sich angepasst und tragen keine Masken mehr.
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