Train Desk: Arbeiten und lernen im Shinkansen
Als während der Corona-Pandemie die Passagiere ausblieben, wandten sich die Shinkansen-Betreiber an ihre treueste Klientel: die Geschäftsreisenden. Im November 2021 führte JR East das Shinkansen-Office ein, einen speziell auf die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden zugeschnitten Wagen (Asienspiegel berichtete).
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Aufstellbare kleine Trennwände für den Laptop, «Scheuklappen» für die Augen, Powerbanks oder auch Kopfhörer werden dort kostenlos zur Verfügung gestellt. Noch wichtiger ist, dass Online-Konferenzen und Telefongespräche ausdrücklich erlaubt sind. In dieser Umgebung müssen sich die Geschäftsreisende keine Sorgen machen, andere Fahrgäste zu stören. Denn Ruhe wird in japanischen Zügen generell grossgeschrieben.
Wer einen Sitzplatz in einem normalen Wagen reserviert hat, kann die Büroklasse nutzen. Dahinter steckt die Idee, den Wagen nur für die Zeit der Arbeit zu nutzen und danach wieder auf den normalen Sitzplatz zurückzukehren.
Ein neuer Name
Das Konzept scheint so erfolgreich zu sein, dass JR East in Zusammenarbeit mit JR Hokkaido und JR West den Bürowagen aufrüstet. Ab dem 20. März 2023 heisst dieser Service nicht mehr Shinkansen Office, sondern Train Desk. Für die Nutzung dieses Bürowagens muss neu ein separates Sitzplatzticket erworben werden.
Der Train Desk soll ein Ort zum Arbeiten, Telefonieren, für Online-Konferenzen oder zum Lernen werden. In den Shinkansen Tohoku und Hokkaido befindet sich dieses «Büro» in Wagen 7, in den Shinkansen Hokuriku und Joetsu in Wagen 9. Das Train Desk ist jeweils unter der Woche verfügbar.
Arbeiten im Bahnhof und Shinkansen
Der Bürowagen ist Teil eines ganzen Ökosystems für Geschäftsleute. Seit 2019 bietet JR East kleine Arbeitskabinen in den Bahnhöfen an, die sogenannten Station Booth. Hinzu kommen Co-Working-Spaces, Lounges und Hotelzimmerangebote, in die man sich für ein paar Stunden zum Arbeiten zurückziehen kann. 650 solcher Orte gibt es inzwischen. Noch in diesem Jahr soll das Angebot auf 1000 ausgebaut werden.
Dasselbe Konzept bietet auch die Bahngesellschaft JR Central an, die den wichtigen Tokaido-Shinkansen von Tokio nach Osaka betreibt. Dort wurde kürzlich sogar eine eigene Arbeitskabine im Shinkansen eingerichtet (Asienspiegel berichtete).
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