Eine Fahrt im gel­ben Shinkansen

Der gel­be Shink­an­sen und der Fuji. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Die Japa­ner nen­nen ihn lie­be­voll «Dok­tor Gelb» oder ehr­fürch­tig «Leib­wäch­ter des Shink­an­sen». Man sagt sogar, dass es Glück bringt, ihn zu sehen. Denn nie­mand weiss, wann und wo er gera­de vor­bei­fährt. Gemeint ist der ein­zi­ge Shink­an­sen mit gel­ber Far­be und blau­em Strei­fen. Schon die Far­be ver­rät, dass es sich nicht um einen gewöhn­li­chen Shink­an­sen handelt. 

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Es ist ein Mess- und Kon­troll­zug, der regel­mäs­sig die Ober­lei­tun­gen und Glei­se zwi­schen Tokio und Fuku­o­ka über­prüft. Sein Inne­res ist voll­ge­stopft mit Com­pu­tern, Kame­ras und Mess­ge­rä­ten. Bis in den Mil­li­me­ter­be­reich kann «Doc­tor Yel­low» Abwei­chun­gen erken­nen. Die Kon­troll­fahr­ten fin­den etwa alle 10 Tage bei vol­ler Geschwin­dig­keit statt. Bei dem Zug han­delt es sich um die älte­re Bau­rei­he 700 (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Im Doc­tor Yel­low von Tokio nach Osaka

Der Yel­low Shink­an­sen. Foto: Depo​sit​pho​tos​.com

Nun lüf­tet der Betrei­ber JR Cen­tral ein wenig das Geheim­nis um den gel­ben Shink­an­sen. So erhal­ten am 22. und 23. März 2023 200 Per­so­nen Zutritt ins Inne­re. Der Doc­tor Yel­low wird an die­sen bei­den Tagen jeweils eine Hin- und Rück­fahrt zwi­schen den Bahn­hö­fen Tokio und Shin-Osa­ka durch­füh­ren. Wäh­rend der Fahrt haben die Fahr­gäs­te die Mög­lich­keit, einen Blick in die Unter­su­chungs­räu­me die­ses beson­de­ren Shink­an­sen zu wer­fen. Zudem dür­fen sie unter der spe­zi­el­len Beob­ach­tungs­kup­pel Platz neh­men, von der aus die Ober­lei­tun­gen kon­trol­liert wer­den. Das Foto­gra­fie­ren wird an aus­ge­wähl­ten Stel­len erlaubt sein. Um eine Inspek­ti­ons­fahrt im eigent­li­chen Sin­ne wird es sich dabei aller­dings nicht han­deln. Wenig über­ra­schend waren die 200 Tickets (50 pro Fahrt) zum Preis von 23’620 Yen in kür­zes­ter Zeit aus­ver­kauft. Es gab so vie­le Anmel­dun­gen, dass das Los ent­schei­den muss­te.

Eine ers­te Annä­he­rung an den gel­ben Shink­an­sen ermög­lich­te JR Cen­tral bereits im Jahr 2015. Damals konn­ten Besu­cher im Depot in Hama­matsu mit­er­le­ben, wie der 25 Meter lan­ge Vor­der­wa­gen für War­tungs­ar­bei­ten ange­ho­ben wur­de und so die Mecha­nik des «Bauchs» zum Vor­schein kam (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Dass Pas­sa­gie­re in einem Doc­tor Yel­low mit­fah­ren dür­fen, hat es aller­dings noch nie gege­ben. JR Cen­tral plant wei­te­re sol­cher Tou­ren, die einen Blick hin­ter die Kulis­sen erlau­ben. Nach den ver­lust­rei­chen Coro­na-Jah­ren soll so neue Ein­nah­me­quel­le erschlos­sen werden. 

Der Inspek­ti­ons­zug von JR East

Übri­gens geht JR East einen ähn­li­chen Weg. Im Bahn­hof Omiya wer­den zah­len­de Besu­cher am 26. März 2023 in den Bereich unter dem Bahn­steig geführt, von wo aus sie den Toho­ku-Shink­an­sen und den eige­nen JR East-Inspek­ti­ons­zug, genannt East-i, von einer bis­her unbe­kann­ten Sei­te betrach­ten kön­nen. Auch hier waren alle Tickets sofort ausverkauft.

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