Yokote: Die Stadt der Iglus
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
Yokote ist eine Kleinstadt mit knapp 90’000 Einwohnern im Herzen der Präfektur Akita. Die Region gehört zu den schneereichsten in ganz Japan. Diese Tatsache hat zu einem ganz besonderen Schneefestival geführt, das die Stadt Mitte Februar feiert. Für diesen zweitägigen Anlass werden in der Stadt rund 80 grosse Schneehütten errichtet, die auf Japanisch Kamakura genannt werden. Sie befinden sich hauptsächlich im Stadtzentrum und im Burgpark.
Hinzu kommen private Iglus unterschiedlicher Größe, die über die ganze Stadt verteilt sind. Spektakulär ist das Meer von rund 3500 kleinen Kamakura, die von Schülern gebaut und mit Kerzen beleuchtet werden. In den bitterkalten Winternächten von Yokote schaffen die Schneehütten eine zauberhafte Atmosphäre (siehe Kurzvideo ganz unten).
Zu Ehren der Wassergötter

Unabhängig von ihrer Grösse haben alle Iglus die gleiche Kuppelform. Im Inneren befindet sich ein Altar zu Ehren des Wassergottes. Hier wird für das Wohlergehen der Familie und eine reiche Ernte gebetet. In der Regel sind die Kinder die Gastgeber in den grossen Schneehütten und laden Passanten ein. Sie werden mit süssem, alkoholfreiem Reiswein (Amazake) und Reiskuchen bewirtet.
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Aufgrund der Corona-Pandemie wurde im Februar auf dieses Element verzichtet. Stattdessen konnten die Kinder nur in ausgewählten Iglus Platz nehmen. Zusätzlich wurden die Gäste auf dem Burggelände mit kleinen Speisen und Getränken versorgt.
Der shintoistische Brauch
Teil der Winterfestlichkeiten von Yokote ist auch der shintoistische Brauch, vier Meter hohe, bunt geschmückte Stäbe, sogenannte Bonden, dem örtlichen Asahi Okayama-Schrein zu opfern.
Einige dieser Bonden sind in der Kamakura-Halle im Stadtzentrum ausgestellt. Dort befinden sich auch zwei Schneehütten in einem riesigen Kühlraum, die das ganze Jahr über besichtigt werden können.







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