Das Ende eines glä­ser­nen Wahrzeichens

1963 wurde das «San-Ai Dream Center» eröffnet.
1963 wur­de das «San-Ai Dream Cen­ter» eröff­net. yu_​photo / Shut​ter​stock​.com

Es gibt wohl kaum einen Tou­ris­ten, der nicht am San-Ai Dream Cen­ter vor­bei­ge­kom­men ist. Es ist ein Gebäu­de an der Gin­za-4-Chō­me. Zusam­men mit dem Gebäu­de Gin­za Place und den his­to­ri­schen Kauf­häu­sern Wako (heu­te Sei­ko Hou­se Gin­za) und Mit­suko­shi bil­det die­se sym­bol­träch­ti­ge Kreu­zung das archi­tek­to­ni­sche Zen­trum der berühm­ten Ein­kaufs­mei­le in Ginza. 

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Das San-Ai Dream Cen­ter zeich­net sich durch sei­ne glä­ser­ne Zylin­der­form mit neun Stock­wer­ken und einem zen­tra­len Auf­zugs­schacht aus. Unver­wech­sel­ba­res Merk­mal ist der 48 Meter hohe Wer­be­turm auf dem Dach. In den unte­ren Eta­gen befand sich ein Café der Ket­te Dou­tor. Hier konn­te man als Gast an einem Fens­ter­platz sit­zen und in aller Ruhe das Trei­ben auf der Kreu­zung beob­ach­ten. Doch seit Ende Janu­ar ist damit Schluss. Das Gebäu­de steht leer und wird dem­nächst abgerissen.

Ein visio­nä­res Gebäude

Das «San-Ai Dream Center» und das Wako-Kaufhaus im Dezember 2022.
Das «San-Ai Dream Cen­ter» und das Wako-Kauf­haus im Dezem­ber 2022. Asi­en­spie­gel

Das San-Ai Dream Cen­ter stand stell­ver­tre­tend für die Zeit des japa­ni­schen Wirt­schafts­wun­ders. Es wur­de 1963 im Auf­trag von Kiyo­shi Ichi­mu­ra, dem Grün­der des Elek­tro­nik­un­ter­neh­mens Ricoh und der Ricoh San-ai-Grup­pe, errich­tet.

Die Glas­fas­sa­de mach­te das Gebäu­de zu einem idea­len Show­room, den in den ers­ten Jah­ren Kon­zer­ne wie Nis­san und Mitsu­bi­shi Elec­tric für sich nutz­ten. Wie kein ande­res Gebäu­de sei­ner Zeit war das San-Ai Dream Cen­ter als ein ein­zi­ger gros­ser Wer­be­trä­ger kon­zi­piert. Lan­ge Zeit trug es den Spitz­na­men «Mitsu­bi­shi-Gebäu­de», da der Kon­zern bis 1990 unun­ter­bro­chen den Platz auf der pro­mi­nen­ten Wer­be­ta­fel mie­te­te. Ab den 1990er-Jah­ren gab es alle paar Jah­re einen Wech­sel. Wer­bun­gen von San-ai (1990 bis 1994), Coca-Cola (1994 bis 2000), Sun­to­ry Whis­ky (2000 bis 2004) und Voda­fone (2004 bis 2006) zier­ten den Wer­be­turm. Seit 2006 ist der Schrift­zug des Eigen­tü­mers Ricoh zu sehen. 

Das Ende

Im Jahr 2014 zeig­te sich das San-ai Dream Cen­ter erneut von sei­ner inno­va­ti­ven Sei­te. Auf dem Dach wur­den Wind­rä­der und Solar­zel­len instal­liert, um den Wer­be­turm mit 100 Pro­zent erneu­er­ba­rer Ener­gie zu betrei­ben. Das Gebäu­de selbst ent­sprach jedoch längst nicht mehr den hohen Ansprü­chen der Mie­ter. Das San-ai Dream Cen­ter war im Gegen­satz zu den Anfangs­jah­ren, als es die meis­ten Häu­ser in der unmit­tel­ba­ren Nach­bar­schaft über­rag­te, zu klein dimen­sio­niert. Zudem war die Bau­sub­stanz in die Jah­re gekommen.

Ricoh wird das Gebäu­de in die­sem Jahr abreis­sen las­sen. Die Plä­ne für den Neu­bau wer­den im Som­mer ver­öf­fent­licht. Bis 2027 soll der Neu­bau stehen.


Kurz­film: Spa­zier­gang in Ginza

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