Japan Rail Pass: Die grosse Preiserhöhung

Mit dem Japan Rail Pass haben ausländische Touristen 7, 14 oder 21 Tage am Stück freie Fahrt auf dem landesweiten Streckennetz der Japan Railways-Bahngesellschaften (JR), inklusive kostenloser Sitzplatzreservierung. Es ist ein praktischer Pass, der internationalen Gästen das Bahnfahren wesentlich erleichtert. Der Preis ist so günstig, dass man ihn ohne viel nachzudenken und nachzurechnen kauft (Asienspiegel berichtete).
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Doch nun steht der Japan Rail Pass vor der grössten Veränderung seit seiner Einführung. Die JR-Gruppe hat angekündigt, die Preise ab Oktober 2023 um fast 70 Prozent zu erhöhen. Ein 7-tägiger Japan Rail Pass in der Normalklasse kostet dann nicht mehr mindestens 29’650 Yen, sondern 50’000 Yen. Für zwei Wochen werden künftig 80’000 Yen und für drei Wochen 100’000 Yen verlangt.
Neue Preise Japan Rail Pass (ab Oktober 2023)
Tage | Normalklasse | 1. Klasse (Green Car) |
---|---|---|
7 Tage | JPY 50’000 | JPY 70’000 |
14 Tage | JPY 80’000 | JPY 110’000 |
21 Tage | JPY 100’000 | JPY 140’000 |
Ausserdem werden die Preise vereinheitlicht. Drittanbieter im Ausland werden nicht mehr in der Lage sein, Kunden mit einem Preisnachlass von 10 % zu ködern. Weiter hat die JR-Gruppe angekündigt, ihren Direktverkauf des Japan Rail Pass nur noch über die offizielle JR-Website anzubieten. Dies bedeutet, dass der 2017 eingeführte Verkauf über bestimmte JR-Verkaufsstellen in Japan eingestellt wird.
Aufgrund dieser Änderungen ist davon auszugehen, dass sich der Verkauf zunehmend von Drittanbietern auf die offizielle JR-Website verlagern wird, da nur diese den Vorteil der Online-Buchung bietet (Asienspiegel berichtete).
Neue Vergünstigungen
Die Preiserhöhung bringt aber auch neue Angebote mit sich: Künftig können Japan Rail Pass-Inhaber die schnellen Nozomi-Shinkansen (Tokio über Kyoto nach Fukuoka) und Mizuho-Shinkansen (Osaka nach Kagoshima) nutzen, sofern sie ein Zusatzticket kaufen, dessen Preis noch nicht bekannt gegeben wurde. Ferner hat die JR-Gruppe angekündigt, den Inhabern des Japan Rail Pass eine Reihe von Vergünstigungen in touristischen Einrichtungen anzubieten.
Die Gründe
Die JR-Gruppe begründet die Preiserhöhung mit der Aufwertung der Dienstleistungen. Das Shinkansen-Netz reicht inzwischen bis nach Kagoshima in Kyushu, ans Japanische Meer und nach Hakodate in Hokkaido. Seit kurzem kann man die Sitzplätze online oder an einem Automaten reservieren. Auch die Nutzung der automatischen Fahrkartenkontrolle am Bahnsteig ist nun möglich (Asienspiegel berichtete).
Bevor man sich über die Verteuerung empört, ist zu bedenken, dass die Preise nie wirklich gestiegen sind, während sich die Zahl der ausländischen Touristen in den vergangenen 25 Jahren fast verzehnfacht hat und das Shinkansen-Netz stark ausgebaut wurde. Insofern ist das bisherige Japan Rail Pass-Angebot unverschämt günstig, bei dem derzeit günstigen Yen sowieso. Letztlich war es für die JR-Gruppe nach den verlustreichen Jahren der Corona-Zeit finanziell nicht mehr tragbar (Asienspiegel berichtete).
Fazit
Das bedeutet, dass man ab Oktober 2023 genau überlegen und kalkulieren muss, ob sich der Kauf eines Japan Rail Pass lohnt. Er macht nur dann wirklich Sinn, wenn man Shinkansen und Expresszüge intensiv nutzt und immer wieder Zwischenhalte einlegen möchte. In Zukunft wird man wohl in vielen Fällen darauf verzichten können oder einen der zahlreichen Regionalpässe vorziehen (Asienspiegel berichtete).
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