Eine Bootsfahrt mit Folgen
Eine Nachricht, die Japan diese Woche beschäftigt hat – mit dem dazu passenden japanischen Vokabular.

Die Bootsfahrt auf dem Hozugawa-Fluss1 ist eine der bekannten touristischen Aktivitäten in der Region Kyoto. Von Kameoka aus führt die 16 Kilometer lange Fahrt flussabwärts2 zum Kyoto-Hotspot Arashiyama mit seiner historischen Togektsuykō-Brücke. Besonders schön ist dieses Erlebnis, wenn sich ab Mitte November das bunte Herbstlaub3 von seiner schönsten Seite zeigt.
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Zum Einsatz kommt ein traditionelles Holzboot4, das von mehreren Bootsführern5 mit Paddel6, Bambusstange7 und Steuerruder8 gelenkt wird. Diese Fahrt ist ohne erfahrene Bootsführer9 nicht möglich. Letzten Dienstag jedoch geschah ein tragisches Ereignis. An einer Stromschnelle10 verloren der Steuermann hinten die Kontrolle über das Boot, das daraufhin einen Felsen rammte11 und umkippte12. Die 25 Passagiere, die alle in den Fluss geschleudert13 wurden, konnten glücklicherweise gerettet werden14. Neun von ihnen mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die beiden vorderen Bootsleute erlitten bei dem Sturz tödliche Verletzungen. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Eine der Leichen15 wurde erst nach einer zweitägigen Suchaktion16 entdeckt17.
Der Unfallhergang
Die detaillierte Ursache18 des Unfalls19 ist noch im Gange. Bisher ist bekannt, dass der Steuermann einen Fehler bei der Handhabung des Ruders20 machte, dadurch das Gleichgewicht verlor21 und in den Fluss stürzte. Das Schiff kam so vom Kurs ab. Der Steuermann, der sich retten konnte, hatte den Unfallhergang selbst geschildert. Am Unfalltag war der Wasserstand22 etwas höher als normal, aber noch im sicheren Bereich.
Generell gilt die Fahrt auf dem Hozugawa als sicher. Jährlich werden 250'000 Passagiere gezählt. Die letzten Unfälle mit Verletzten ereigneten sich 2001 und 2006. Nun zeigt sich, dass selbst erfahrene Schiffsführer folgenschwere Fehler machen können. Es ist daher zu erwarten, dass als Konsequenz aus diesem Unfall neue Sicherheitsmassnahmen in Betracht gezogen werden23. Dazu gehört auch die Frage nach der richtigen Schwimmweste24 . Bisher ist es üblich, Schwimmgurte um die Taille25 zu tragen, die sich im Notfall teils automatisch26 aufblasen, aber auch teils manuell27 ausgelöst werden müssen.
- 保津川下り hozugawakudari ↩
- 川下り kawakudari ↩
- 紅葉 kōyō ↩
- 舟 fune ↩
- 船頭 sendō ↩
- 櫂 kai ↩
- 竿 sao ↩
- 舵 kaji ↩
- 熟練した船頭 jukurenshita sendō ↩
- 急流 kyūryū ↩
- 岩にぶつかる iwa ni butsukaru ↩
- 転覆 tenpuku ↩
- 川に投げ出される kawa ni nagedasareru ↩
- 救助された kyūjo sareta ↩
- 遺体 itai ↩
- 捜索 sōsaku ↩
- 発見 hakken ↩
- 詳しい原因 kuwashii gen’in ↩
- 事故 jiko ↩
- かじの取り方を誤った kaji no torikata o ayamatta ↩
- バランスを崩す baransu o kuzusu ↩
- 水位 sui’i ↩
- 安全対策を検討する anzentaisaku o kentō suru ↩
- 救命胴衣 kyūmei’dō’i / auch ライフジャケット raifujaketto ↩
- 腰に巻く救命胴衣 koshi ni maku kyūmeidōi ↩
- 自動式 jidōshiki ↩
- 手動式 shudōshiki ↩
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