Eine perfekte Schneekrone mitten im Mai
Wenn die Schneekrone des Berges Fuji zu schmelzen beginnt, bleibt an einer bestimmten Stelle auf der Höhe der achten Bergstation in etwa 3000 Metern Höhe auf der Seite der Präfektur Yamanashi eine Schneefläche in Form eines Vogels hartnäckig liegen. Es handelt sich um den sogenannten Nōtori, den «Vogel der Landwirtschaft» (Asienspiegel berichtete). In der Edo-Zeit, als es keine verlässlichen Wetterdaten gab, war dies für die Reisbauern das Signal, mit der Anzucht der Setzlinge zu beginnen.
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In diesem Jahr war der Nōtori am 1. Mai 2023 zu sehen. Das war, wie 2022, ein relativ früher Zeitpunkt. Eigentlich sollte dieses Phänomen den allmählichen Beginn der warmen Monate repräsentieren. Gestern, am 16. Mai 2023, kam es jedoch zu einem Intermezzo. Am Vortag hatte es auf dem Gipfel erneut geschneit. Und so war der Fuji erneut von einer prächtigen weissen Schneekrone überzogen, als wäre es tiefster Winter. Vom Nōtori war nichts mehr zu sehen.
Hitzetage in Tokio
Lange wird das nicht so bleiben. Die Hauptstadtregion Kanto erlebt derzeit richtige Sommertage. Für den heutigen Mittwoch werden Temperaturen von teilweise über 30 Grad Celsius erwartet. Es ist der erste Manatsubi des Jahres. Damit wird ein heisser Sommertag mit über 30 Grad bezeichnet.
Normalerweise dauert es bis Ende Mai, bis sich der ganze Fuji ohne Schneekrone präsentiert. Dann beginnt die Vorfreude auf die Bergsteigersaison, die von Anfang Juli bis Anfang September dauert (Asienspiegel berichtete). Frühestens im Oktober wird sich die Schneekrone wieder zeigen.
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