Ein Getränkeautomat, der CO2 aus der Luft filtert

Der Getränkeautomat ist aus dem japanischen Alltagsbild nicht mehr wegzudenken. Jidōhanbaiki heisst er auf Japanisch. Die ersten Patente für Verkaufsautomaten wurden in Japan 1888 angemeldet. Die Blütezeit begann aber erst Ende der 1960er-Jahre (Asienspiegel berichtete). 2018 gab es laut der Japan Soft Drink Association 2,4 Millionen Getränkeautomaten. Zusätzlich gibt es Verkaufsautomaten für alle Arten von Lebensmitteln und anderen Waren.
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Die Idee von Asahi
Diese Maschinen, die rund um die Uhr in Betrieb sind und Getränke kühlen und erwärmen können, haben aber auch eine Kehrseite. Sie sind stille, nicht zu unterschätzende Energiefresser. Deshalb will der Getränkehersteller Asahi seinen ökologischen Fussabdruck mit einem neuen Projekt verkleinern und spricht kühn von der Vision eines «Waldes in der Stadt». Die Rede ist von einem Getränkeautomaten, der nicht nur Luft ansaugt, um den Innenraum zu kühlen oder zu wärmen, sondern dank einer Kalziumverbindung auch CO2 aus der unmittelbaren Umgebung absorbiert.
Auf diese Weise kann eine Maschine der Luft rund 60 Kilogramm Kohlendioxid entziehen. Etwa 20 Zedern binden diese Menge pro Jahr. Das gespeicherte CO2 soll später als Rohstoff für verschiedene industrielle und landwirtschaftliche Anwendungen dienen. In einer ersten Phase will der Getränkehersteller rund 30 dieser neuartigen Maschinen testen. Ab 2024 soll mit der Umrüstung aller 260’000 Getränkeautomaten beginnen.
Ein erster Schritt
Dereinst hofft Asahi, CO2 bindende Verkaufsautomaten zu entwickeln, die sogar völlig klimaneutral sind. Denn mit der aktuellen Entwicklung können nur 20 Prozent der CO2-Emissionen, die beim Betrieb eines solchen Automaten entstehen, kompensiert werden.
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