Tanegashima: Japans Raketeninsel
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.

Von Kagoshima aus bringt mich eine kleine Maschine der Fluggesellschaft JAL auf die Insel Yakushima südlich von Kagoshima. Doch bevor ich diese faszinierende Insel mit ihren dichten Feuchtwäldern und hohen Gipfeln erkunde, führt mich die Reise mit dem Schiff vom Hafen Anbo auf die Nachbarinsel Tanegashima, die touristisch völlig im Schatten von Yakushima steht. Kaum ein Tourist verirrt sich hierher. Dabei spielt Tanegashima in der Geschichte Japans eine wichtige Rolle. Es ist der Ort, an dem die Entdeckung Japans für die Europäer begann.
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Es waren Portugiesen, die 1542 auf Tanegashima erstmals mit Japan in Kontakt kamen. Die von ihnen mitgebrachten Feuerwaffen und das Schiesspulver wurden bald von einheimischen Handwerkern erfolgreich kopiert und fanden schliesslich ihren Weg nach Japan, wo sie intensiv genutzt wurden, bis sie in der Edo-Zeit für 200 Jahre streng reglementiert aus dem Alltag verschwanden. Das «Feuerwaffenmuseum» (jp. teppōkan) in Nishinoomote erinnert an dieses Kapitel.
Der Weltraumbahnhof

Die Liebe zum Explosiven hat sich die Insel bis heute bewahrt. Auf Tanegashima befindet sich das Tanegashima Space Center. Von hier aus startet die Raumfahrtagentur JAXA ihre Wetter-, Kommunikations- und Aufklärungssatelliten mit der Trägerrakete H-IIA. An der Südspitze von Tanegashima gelegen, gilt der Ort mit seinen schönen Felsformationen und den weissen Stränden als der schönste Weltraumbahnhof der Welt.

Das Tanegashima Space Center ist teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt ein Museum, ein Café, einen Shop und einen informativen Rundgang, der zu den riesigen Raketenstartplätzen mit der 81 Meter hohen Montagehalle und dem Kontrollzentrum führt.

Zwischenhalt im Kai’mi Coffee
Ohne Mietwagen geht auf Tanegashima gar nichts. Von Norden nach Süden dauert die Fahrt etwa eine Stunde. Wer einmal nach Tanegashima kommt, dem empfehle ich in der nördlich gelegenen Stadt Nishinoomote einen Zwischenstopp im Ka’imi Coffee. Der Besitzer ist der Amerikaner Lucas, der perfekt Japanisch spricht und sich mit seiner japanischen Frau und Tochter für ein Leben auf Tanegashima entschieden hat. Seine sympathische Art, sein Wissen über Tanegashima und sein exzellenter Kaffee sind der perfekte Start, um die Insel zu erkunden.

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