Eine Wanderung ins Herz von Yakushima
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
Nach einer mehr als halbstündigen Busfahrt in die Bergwelt von Yakushima beginne ich um 6 Uhr morgens am Arakawa Trailhead meine Wanderung durch den Wald der gigantischen Zedern, die Yakusugi genannt werden. Es ist zugleich ein Fussmarsch in die wechselvolle Vergangenheit dieser Insel. Das wird schon bei den ersten Schritten deutlich. Denn diese Tageswanderung führt zu einem grossen Teil entlang einer alten Bahntrasse.
Holzplanken zwischen den Schienen markieren den Weg und sorgen dafür, dass dieser Abschnitt problemlos zu bewältigen ist. Die Wanderung führt über alte Brücken, durch Tunnel, das verlassene Holzfällerdorf Kosugidani und einen Wald, der immer dichter und faszinierender wird, je tiefer man in die Bergwelt vordringt.
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Nach etwa acht Kilometern enden die Gleise, und der Weg führt steil einen schmalen Waldweg hinauf, der von den grossen Natursehenswürdigkeiten Yakushimas gesegnet ist, wie dem Zedernpaar Meotosugi, der Zeder Daiosugi und dem riesigen ausgehöhlten Baumstumpf Wilson’s Stump.
Letzterer wurde vor mehr als 100 Jahren von dem britischen Botaniker Ernest Henry Wilson entdeckt. Es wird angenommen, dass der Baum bereits 1586 gefällt wurde. In seinem Inneren befindet sich ein riesiger, begehbarer Hohlraum, der, wenn man ihn im richtigen Winkel betrachtet, eine herzförmige Öffnung zum Himmel hin aufweist.
22 Kilometer, 700 Höhenmeter
Nach einem letzten steilen Anstieg erreiche ich gegen 11 Uhr mein Ziel. Es ist der Jōmon-Sugi, der 1966 vom Gemeindeangestellten Teiji Iwakawa entdeckt wurde. Das Wahrzeichen der Insel ist 25,3 Meter hoch und hat einen Umfang von 16,4 Metern. Sein Alter wird auf mindestens 2000 Jahre geschätzt.
Nach einer Pause geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt. Die Wanderung dauert etwa 8 bis 9 Stunden, ist technisch nicht schwierig, erfordert aber ein Mindestmass an körperlicher Fitness. Am Ende des Tages habe ich rund 22 Kilometer, 700 Höhenmeter und etwas mehr als 40’000 Schritte zurückgelegt.
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