Ein Bade­haus aus einer ande­ren Zeit

REI­SE­NO­TI­ZEN – Ich bin zur­zeit unter­wegs in Japan. In die­ser Serie tei­le ich mei­ne täg­li­chen Rei­se­er­leb­nis­se und Beob­ach­tun­gen.

Das mächtige Eingangstor zum Badehaus.
Das mäch­ti­ge Ein­gangs­tor zum Bade­haus. Asi­en­spie­gel

Mit­ten in Takeo-Onsen in der Prä­fek­tur Saga erhebt sich unüber­seh­bar ein mäch­ti­ges rotes Tor­ge­bäu­de mit einem geschwun­ge­nen, über­hän­gen­den Zie­gel­dach. Der Stil die­ses so soge­nann­ten Rōmon ist der Bau­wei­se der Nara-Zeit (794 bis 1185) nach­emp­fun­den. Tat­säch­lich aber ist das Bau­werk, das ohne einen ein­zi­gen Nagel aus­kommt, ein Erbe der japa­ni­schen Tais­hō-Zeit (1912 – 1926). 1915 wur­de es als reprä­sen­ta­ti­ves Wahr­zei­chen des Bade­or­tes Takeo-Onsen ein­ge­weiht, der seit der Mei­ji-Zeit (1868 – 1912) ein belieb­ter regio­na­ler Kur­ort ist. Zum Tor gehört auch das dahin­ter lie­gen­de Takeo Onsen Shin­kan, ein öffent­li­ches Bade­haus, das von 1915 bis 1973 in Betrieb war. 

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Das Badehaus von Takeo-Onsen, das von 1915 von 1973 in Betrieb war.
Das Bade­haus von Takeo-Onsen, das von 1915 von 1973 in Betrieb war. Asi­en­spie­gel

Der his­to­risch anmu­ten­de japa­ni­sche Stil ist umso erstaun­li­cher, wenn man weiss, dass der Archi­tekt die­ses Kom­ple­xes Kin­go Tats­u­no war, der in der Mei­ji- und Tais­hō-Peri­ode mit sei­ner west­li­chen Bau­wei­se Japan in die archi­tek­to­ni­sche Moder­ne kata­pul­tier­te (Asi­en­spie­gel berich­te­te). Sei­ne bei­den berühm­tes­ten Bau­wer­ke sind der Bahn­hof Tokio und die Bank of Japan. Cha­rak­te­ris­tisch für sei­nen Stil sind die euro­pä­isch anmu­ten­den Back­stein­bau­ten. Das Tor und die Fas­sa­de des Bade­hau­ses von Takeo-Onsen ste­hen dage­gen für einen moder­ni­sier­ten japa­ni­schen Ansatz, den Kin­go Tats­u­no auch beim Bau des Nara-Hotels verfolgte. 

Ein ele­gan­tes Badehaus

Im zweiten Stock des Badehauses.
Im zwei­ten Stock des Bade­hau­ses. Asi­en­spie­gel

Im Inne­ren des zwei­stö­cki­gen Bade­hau­ses, das heu­te ein öffent­li­ches Muse­um ist, wird die Hand­schrift von Kin­go Tats­u­no deut­lich. Es ist eine Mischung aus west­li­chen und tra­di­tio­nel­len Ele­men­ten, die die Epo­chen der japa­ni­schen Moder­ni­sie­rung leben­dig wer­den lässt. Das Bade­haus, das auch ein pri­va­tes Bade­zim­mer für den dama­li­gen Kai­ser Tais­ho ent­hält, wur­de 2003 voll­stän­dig restau­riert und der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht. Sowohl das Rōmon als auch das Takeo Onsen Shin­kan sind als bedeu­ten­de natio­na­le Kul­tur­gü­ter ein­ge­tra­gen. Auf das heis­se Bad muss man übri­gens nicht ver­zich­ten. Im sel­ben Are­al befin­den sich drei wei­te­re öffent­li­che Badehäuser. 

Heute ist das Badehaus ein öffentlich zugängliches Museum.
Heu­te ist das Bade­haus ein öffent­lich zugäng­li­ches Muse­um. Asi­en­spie­gel
Ein Badebereich im Shinkan.
Ein Bade­be­reich im Shin­kan. Asi­en­spie­gel


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