Das Dorf der geheimen Porzellanmanufakturen
REISENOTIZEN – Ich bin zurzeit unterwegs in Japan. In dieser Serie teile ich meine täglichen Reiseerlebnisse und Beobachtungen.
Unweit der Porzellanstädte Arita und Imari liegt Okawachiyama, ein Dorf in der Präfektur Saga, das von Bergen umgeben ist und daher nur von einer Seite aus gut zu erreichen ist. In der Edo-Zeit (1603−1868) war Okawachiyama gerade wegen seiner geographischen Lage für den Nabeshima-Clan, der die Provinz Hizen (heute: Präfekturen Saga und Nagasaki) regierte, der ideale Ort, um die erworbenen Techniken der Porzellanherstellung vor der Konkurrenz geheim zu halten.
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So wurde das Dorf zu einem streng kontrollierten, abgeschiedenen Zentrum für die Herstellung feinster Töpferwaren, die ausschliesslich für die Familien der Shogune, Fürsten und Kaiser bestimmt waren. Die Keramik aus Okawachiyama wurde Nabeshima-yaki genannt und zeichnete sich durch ihren eigenen Stil und ihre eigenen Farbgebungen aus. Okawachiyama war letztlich eine private Produktionsstätte für den herrschenden Clan, der eine grosse Anzahl von Kunsthandwerkern beschäftigte. Wie in Arita waren auch hier in der Anfangszeit vor allem koreanische Fachleute beschäftigt, die auf dem örtlichen Friedhof mit einem Grab der unbekannten Töpfer geehrt werden.
Ein Dorf wie aus dem Bilderbuch
Das Dorf hat bis heute seinen ursprünglichen Charakter bewahrt. Enge Gassen, historische Häuser, Porzellangeschäfte, Schornsteine und Brennöfen prägen das Ortsbild. In einem bewaldeten Park findet man Überreste ehemaliger Produktionsstätten. Auch ein traditionelles Exemplar der treppenförmig angelegten Hangöfen kann besichtigt werden. Auf Brücken, Spazierwegen und an Wänden ist die Keramik allgegenwärtig. Und immer bilden die Berge mit ihren markanten Felswänden, die man von Tuschmalereien kennt, die spektakuläre Kulisse. Okawachiyama ist ein Dorf wie aus dem Bilderbuch.
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