Dewa Sanzan: Der heilige Berg Haguro

Es ist früher Morgen, als ich mit dem Bus von Tsuruoka zu den Dewa Sanzan, den drei heiligen Bergen der historischen Provinz Dewa in der heutigen Präfektur Yamagata, aufbreche. Die drei Berge Haguro, Gassan und Yudono mit ihren Tempeln und Schreinen sind das wichtigste Heiligtum der Yamabushi. Die Bergmönche sind die Hüter der Shugendō-Religion, die Elemente des Buddhismus, Shintoismus, Daoismus und Schamanismus vereint. Kollege Fritz Schumann hat über diese Mönche einen faszinierenden Mini-Dokumentarfilm gedreht (Asienspiegel berichtete).
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Der wichtigste der drei Berge ist der Haguro. Auf seinem Gipfel befindet sich der Schrein Sanjin-Gōsaiden, der alle Gottheiten der Dewa Sanzan beherbergt. Heutzutage fahren viele mit dem Auto oder Bus hinauf, um den imposanten Schrein mit seinem zwei Meter dicken Reetdach zu besichtigen – und verpassen dabei den schönsten Abschnitt: Den Wanderweg mit seinen 2446 Stufen zum Gipfel. Es ist ein steiler Weg durch einen mystischen Wald mit alten Zedern, einem Wasserfall, vielen kleinen Schreinen und einer fünfstöckigen Pagode, deren Geschichte über 1000 Jahre zurückreicht. Das Bauwerk mitten im Wald ist heute ein Wahrzeichen dieses heiligen Ortes und ein nationaler Kulturschatz.
Die Vorzüge des Winters

Als ich Mitte Dezember den Wald betrete, liegt an vielen Stellen noch Schnee. Trotzdem ist der Weg mit dem richtigen Schuhwerk gut begehbar. Andere Besucher hat es keine – einer der grossen Vorteile einer Reise ausserhalb der Hochsaison. Der Pilgerweg vereint alle schönen Elemente des ländlichen Japans: Natur, Ruhe und eine Portion Mystik. Ich geniesse jede Minute an diesem kalten Wintertag. Am Ende des steilen Aufstiegs sind die Stufen komplett mit Schnee bedeckt. Verschwitzt und glücklich erreiche ich das Torii, das den Eingang zum Areal mit der Haupthalle Sanjin-Gōsaiden auf dem Gipfel markiert.
Vom 2 Meter dicken Reetdach tropft das Wasser des schmelzenden Schnees unaufhörlich auf den Boden. Es ist eine beeindruckende Holzkonstruktion, die zum Zeitpunkt meines Besuchs restauriert wurde. Mitte Dezember sind die meisten Gebäude geschlossen. Die Raststätte ist zum Glück das ganze Jahr über geöffnet. Ich esse Curry-Rice, bevor ich mit dem Bus zurück nach Tsuruoka fahre.


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