Tomonoura: Das Ghibli-Fischerdorf

Nicht wenige Badehäuser und Sehenswürdigkeiten in Japan behaupten, Inspirationsquelle für Studio Ghibli-Legende Hayao Miyazaki («Spirited Away») gewesen zu sein. Beweise gibt es für die wenigsten dieser Geschichten. Tatsache ist jedoch, dass der Anime-Meister jeweils ausgedehnte Reisen unternimmt, um seinen Anime Leben einzuhauchen, wie einst in der Ausstellung Heidi in Japan in Zürich eindrücklich zu sehen war.
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Das kleine Fischerdorf Tomonoura, das offiziell zur Stadt Fukuyama in der Präfektur Hiroshima gehört, darf sich mit gutem Gewissen rühmen, Hayao Miyazaki inspiriert zu haben. Der Oscar-Preisträger verbrachte hier 2005 mehrere Wochen.

Seine Eindrücke von damals mündeten in den Anime «Ponyo – Das grosse Abenteuer am Meer» (engl. «Ponyo on the Cliff») aus dem Jahr 2008. Im örtlichen Tourismuszentrum findet man eine Übersichtskarte mit Schauplätzen, die in «Ponyo» vorkommen. Ein Klassiker ist der Blick vom Hafen auf das markante Dach des Tempels Enpukuji auf der gegenüberliegenden Seite. In einer Szene des Anime von 2008 sieht man denselben Tempel und im Vordergrund einen Hafen, der an Tomonoura erinnert. Überall finden sich heute kleine Anspielungen auf Ponyo. Der Gründer von Studio Ghibli half sogar, ein altes Teehaus in die kleine, verspielte Pension Onfunayado Iroha zu verwandeln.
Der rauche Charme von Tomonoura

Die Faszination, die dieser Ort auf Hayao Miyazaki ausübte, ist nicht verwunderlich. Tomonoura besitzt mit seinen alten, teilweise verlassenen Häusern, Läden und Gassen, seinen Tempeln und Schreinen auf Hügeln und Klippen einen unverfälschten, fast rauen Charme. Der malerische Blick vom Pavillon des Tempels Fukuzenji auf die kleine Insel Bentenjima mit der Pagode auf dem Hügel ist ein Wahrzeichen des Ortes. Einst war dies eine blühende Hafenstadt. So stammt aus Tomonoura Homeishu, ein alkoholisches Heilgetränk mit Heilkräutern aus der Edo-Zeit. Der heute öffentlich zugängliche Ota-Palast war der Wohnsitz der Familie, die das Monopol auf die Herstellung dieses einst begehrten Produkts innehatte.
Ponyo und Hugh Jackman

Die Gassen mit den historischen Stadthäusern im alten Hafenviertel und der unverkennbare steinerne Leuchtturm aus der Edo-Zeit (1603 bis 1868) sind Zeugen dieser glanzvollen Epoche. Überall spürt man noch das alte Japan. Es ist ein Vergnügen, in dieser ursprünglichen Hafenstadt auf Entdeckungsreise zu gehen.
Übrigens war nicht nur das Studio Ghibli von diesem Ort fasziniert. Tomonoura hat es bis nach Hollywood geschafft. Szenen für den Film «The Wolverine» wurden 2012 hier gedreht. Hugh Jackman ist in Tomonoura inzwischen ebenso allgegenwärtig wie Ponyo.





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