Der Tempel des silbernen Pavillons
REISENOTIZEN, Teil 4 – In dieser Serie berichte ich von meiner Reise durch das herbstliche Japan – in chronologischer Reihenfolge.
Der Kinkakuji, der Goldene-Pavillon-Tempel, ist das Ziel vieler Touristen in Kyoto (Asienspiegel berichtete). Er gehört zu den wichtigsten Kulturschätzen der alten Kaiserstadt und ist zu jeder Zeit gut besucht. Vergleichsweise ruhig geht es im Ginkakuji im Osten Kyotos zu, den ich vom Tempel Eikandō (Asienspiegel berichtete) kommend über den Philosophenweg mit seinen vielen kleinen Cafés erreiche.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Shogun Ashikaga Yoshimasa liess den Silberpavillon-Tempel 1482 als Alterssitz errichten. Dabei orientierte er sich stilistisch am Kinkakuji, den sein Grossvater erbaut hatte. Der Name soll vom ursprünglichen Plan herrühren, die Fassade mit Silber zu dekorieren. Wegen des Ōnin-Krieges kam es jedoch nie dazu. Nach dem Tod von Ashikaga Yoshimasa im Jahr 1490 wurde die Anlage in einen Zen-Tempel umgewandelt.
Heute steht der Ginkakuji für die kulturelle Blüte der Muromachi-Periode, die unter anderem die Teezeremonie, Ikebana, den Steingarten (jp. karesansui) und das Noh-Theater hervorbrachte. Der Silberne-Pavillon-Tempel ist das älteste erhaltene Gebäude im Architekturstil Shoin-zukuri, der bis heute die Grundlage für das traditionelle japanische Haus bildet. Die Nachbildung des Berges Fuji aus Kies neben dem Pavillon wurde zum Vorbild für die Miniaturberge in japanischen Gärten. Ein weiterer Charakterzug der Anlage ist der weitläufige, malerische Moosgarten mit Gewässern, Brücken und einem Hügel, der einen herrlichen Blick auf den silbernen Pavillon und die herbstliche Laubfärbung erlaubt.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken