Ein herbstliches Naturschauspiel
REISENOTIZEN – In dieser Serie berichte ich von meiner Reise durch das herbstliche Japan – in chronologischer Reihenfolge.
In unmittelbarer Nähe des Shisendō befindet sich der Tempel Enkōji, der 1601 vom Shogun Tokugawa Ieyasu als Bildungseinrichtung gegründet wurde. Die Tempelschule stand nicht nur buddhistischen Mönchen, sondern auch der Öffentlichkeit offen. Eine ihrer Hauptaufgaben war der Buchdruck. Noch heute sind 50’000 originale Holzdruckstöcke erhalten. Sie gehören zu den ältesten in Japan. Ursprünglich in Fushimi in Kyoto beheimatet, wurde es Ende des 17. Jahrhunderts an seinen heutigen Standort im Nordosten von Kyoto verlegt.
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Heute ist der Enkōji in der Öffentlichkeit vor allem für seinen steinernen Zen-Garten, den grünen Innengarten und den Bambuswald bekannt. Ein Teich und eine Wasserharfe (jp. suikinkutsu) tragen zur erhabenen Stille bei. Das Suikinkutsu ist ein japanisches Gartenornament, das Klänge erzeugt. Möglich wird dies durch einen umgedrehten, eingegrabenen Topf mit einem Loch an der Oberseite. Durch dieses Loch tropft Wasser auf ein kleines Becken im Inneren des Topfes. Durch das Plätschern entstehen Klänge, die an eine japanische Zither erinnern.
Das herbstliche Naturschauspiel des Gartens geniesst man wie im Shisendō in einem zum Garten hin offenen Tatami-Zimmer sitzend. Am oberen Hang des Enkōji befindet sich ein Friedhof. Der dort stehende Schrein Tōshōgū ist dem Gründer Tokugawa Ieyasu gewidmet. Um den Enkōji im Herbst zu besuchen, empfiehlt es sich, eine Reservierung über die offizielle Website vorzunehmen. Denn wenn der Andrang zu gross ist, ist die Anlage nur für Besucher mit Voranmeldung geöffnet.
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