Im Muse­um der japa­ni­schen Eisenbahngeschichte

REI­SE­NO­TI­ZEN – In die­ser Serie berich­te ich von mei­ner Rei­se durch das herbst­li­che Japan – in chro­no­lo­gi­scher Reihenfolge.

Asi­en­spie­gel

1868 begann in Japan die Mei­ji-Zeit und mit ihr die rasche Indus­tria­li­sie­rung und Moder­ni­sie­rung des Lan­des. Zu den Anfän­gen die­ser Epo­che gehör­te der Bau der ers­ten Eisen­bahn­stre­cke des Lan­des, die mit­hil­fe bri­ti­scher Inge­nieu­re geplant und am 14. Okto­ber 1872 eröff­net wur­de. Die­se ers­te Eisen­bahn Ost­asi­ens führ­te vom Bahn­hof Shim­ba­shi in Tokio zur Hafen­stadt Yoko­ha­ma. Die Fahr­zeit auf der 29 Kilo­me­ter lan­gen Stre­cke betrug 53 Minu­ten. Es war der Beginn eines neu­en Zeit­al­ters. Von nun an wur­de das gan­ze Land mit der Eisen­bahn erschlos­sen. Die Her­aus­for­de­run­gen waren gewal­tig. Für den Bau der Schie­nen in dem gebir­gi­gen Insel­staat muss­ten unzäh­li­ge Brü­cken und Tun­nel gebaut werden. 

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1889 erfolg­te der nächs­te gros­se Schritt. Die Metro­po­len Tokio-Yoko­ha­ma, Nago­ya und Osa­ka-Kyo­to-Kobe wur­den erst­mals durch­ge­hend mit der Eisen­bahn ver­bun­den. Die Rei­se­zei­ten von meh­re­ren Tagen gehör­ten damit end­gül­tig der Ver­gan­gen­heit an. 20 Stun­den dau­er­te die Bahn­fahrt von Tokio nach Kobe. Seit­dem hat es sich jede Gene­ra­ti­on zur Auf­ga­be gemacht, die­se Metro­po­len ver­kehrs­tech­nisch noch effi­zi­en­ter und schnel­ler zu erschliessen. 

Die legendäre Shinkansen-Baureihe 0.
Die legen­dä­re Shink­an­sen-Bau­rei­he 0. Asi­en­spie­gel

1956 wur­de die Rei­se­zeit von Tokio nach Osa­ka auf 7 Stun­den und 30 Minu­ten ver­kürzt. Der gros­se Durch­bruch gelang schliess­lich mit der Eröff­nung des ers­ten Hoch­ge­schwin­dig­keits­zu­ges der Welt. 1964 begann das Zeit­al­ter des Shink­an­sen. Dank der legen­dä­ren Bau­rei­he 0 des Toka­i­do-Shink­an­sen waren Tokio und Osa­ka nur noch 3 Stun­den und 10 Minu­ten von­ein­an­der ent­fernt. Die Ein­füh­rung des Shink­an­sen-Typs Nozo­mi mit der Bau­rei­he 300 im Jahr 1992 ver­kürz­te die Rei­se­zeit auf 2 Stun­den 30 Minu­ten. Heu­te sind es dank der neu­es­ten Bau­rei­he N700S kur­ze 2 Stun­den 21 Minu­ten. Schon in ein paar Jah­ren soll die ers­te Magnet­schwe­be­bahn Japans zwi­schen Tokio und Nago­ya ver­keh­ren. Statt 95 Minu­ten wird die Fahrt mit dem soge­nann­ten Chūō-Shink­an­sen dann nur 40 Minu­ten dau­ern (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Das Muse­um zur Bahngeschichte

Asi­en­spie­gel

Im Mit­tel­punkt die­ser Geschich­te steht JR Cen­tral (japa­ni­scher Name: JR Tōkai), eine der sechs regio­na­len JR-Bahn­ge­sell­schaf­ten, die 1987 aus der Pri­va­ti­sie­rung der staat­li­chen Japan Natio­nal Rail­ways (JNR) her­vor­ge­gan­gen sind. Das Unter­neh­men ist unter ande­rem für den Betrieb und die Wei­ter­ent­wick­lung des erfolg­rei­chen und pro­fi­ta­blen Toka­i­do-Shink­an­sen zustän­dig. Hin­zu kommt ein beacht­li­ches Netz regio­na­ler Lini­en. Der Haupt­sitz von JR Cen­tral befin­det sich in den rie­si­gen, unüber­seh­ba­ren Dop­pel­tür­men des Bahn­hofs von Nagoya. 

Die Zukunft: Ein Prototyp der Magnetschwebebahn.
Die Zukunft: Ein Pro­to­typ der Magnet­schwe­be­bahn. Asi­en­spie­gel

Um die Bedeu­tung und die lan­ge Geschich­te die­ses Unter­neh­mens und der japa­ni­schen Eisen­bahn zu wür­di­gen, wur­de 2011 süd­lich von Nago­ya das Eisen­bahn­mu­se­um SCMa­g­lev and Rail­way Park eröff­net. Auf einer weit­läu­fi­gen Flä­che sind dort 39 aus­ran­gier­te und begeh­ba­re Schie­nen­fahr­zeu­ge aus­ge­stellt. Loko­mo­ti­ven, Die­sel­zü­ge, Elek­tro­zü­ge, Shink­an­sen oder der ers­te Pro­to­typ der futu­ris­ti­schen Magnet­schwe­be­bahn sind hier zu bewun­dern. Beson­de­re Schmuck­stü­cke sind der Shink­an­sen der Bau­rei­he 0, der Inspek­ti­ons­zug Doc­tor Yel­low und die eins­ti­gen Restau­rant­wa­gen der Hoch­ge­schwin­dig­keits­zü­ge. Ergänzt wird die Aus­stel­lung durch ein Muse­um zur über 150-jäh­ri­gen Geschich­te der japa­ni­schen Eisen­bahn – mit vie­len Fotos und erläu­tern­den Tex­ten. Der SCMa­g­lev and Rail­way Park bie­tet einen leben­di­gen Ein­blick in die Ent­wick­lung des moder­nen Japans, ein Para­dies für jeden Eisenbahnfan.

Doctor Yellow: Der erste Shinkansen-Inspektionszug.
Doc­tor Yel­low: Der ers­te Shink­an­sen-Inspek­ti­ons­zug. Asi­en­spie­gel
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