Japans legendärer Katzenbahnhof
REISENOTIZEN – In dieser Serie berichte ich von meiner Reise durch das herbstliche Japan – in chronologischer Reihenfolge.
In der ländlichen Stadt Kinokawa in der Präfektur Wakayama liegt der ungewöhnliche Bahnhof Kishi. Landesweit bekannt wurde er durch sein ungewöhnliches Personal. Denn 2007 ernannte die Bahngesellschaft aus finanzieller Not die Katze Tama zur offiziellen Mitarbeiterin. Ihr charmantes Auftreten und die Berichterstattung in den Medien machten Tama zum Star und den Bahnhof zu einer beliebten Attraktion für japanische und asiatische Touristen.
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Es dauerte nicht lange, bis Tama von der Wakayama Electric Railway zum Bahnhofsvorsteher befördert wurde, eine offizielle Uniform erhielt und der Bahnhof in Form eines Katzenkopfes neu gebaut wurde. Zudem sorgen ein Katzenzug, ein Erdbeerzug und ein Spielzeugzug für eine fröhliche Atmosphäre während der Fahrt.
Das Phänomen Tama
Für die Bahnlinie Kishigawa war Tama in jeder Hinsicht ein Segen. Die Fahrgastzahlen und der Umsatz erholten sich (Asienspiegel berichtete). Für die Wirtschaft der Region brachte die Katze neue Einkünfte. Im Gegenzug wird die Bahnlinie bis heute von den lokalen Behörden finanziell unterstützt.
Tama wurde zu einem nationalen Phänomen, das andernorts kopiert wurde. Im Jahr 2013 wurde sie zur Ehrenpräsidentin der Wakayama Electric Railway ernannt. 2015 starb Tama im hohen Alter von 16 Jahren (Asienspiegel berichtete). Ihr zu Ehren wurde auf dem Bahnsteig ein kleiner Schrein errichtet.
Seitdem ist Nitama (Tama 2) ihre Nachfolgerin. Bis heute übt sie das Amt der Bahnhofsvorsteherin in Kishi aus. Seit 2022 ist sie sogar Vizepräsidentin der Bahnlinie. Zusätzlich wurde 2017 die Katze Yontama als Lehrling im Bahnhof Idakiso eingesetzt und 2019 zur Superbahnhofsvorsteherin befördert.
Besuch im Bahnhof Kishi
Acht Jahre nach Tamas Tod ist das Interesse ungebrochen. Auf der Fahrt vom Bahnhof Wakayama nach Kishi sind viele asiatische Individualtouristen im Zug anzutreffen. Im Bahnhof von Kishi verrichtet Nitama zuverlässig ihren Dienst. Der Bahnhof steigert seinen Umsatz mit einem liebevoll gestalteten Café und einem Souvenirshop.
Die Fahrt selbst war für mich das eigentliche Erlebnis. Sie führt durch Wohngebiete mit zahlreichen Bahnübergängen und ist gespickt mit ländlichen Szenerien der Präfektur Wakayama. Es ist eine ländliche Lokalbahn, die in Japan aufgrund des Bevölkerungsrückgangs immer mehr verschwindet. Gut zu wissen, dass die Kishigawa-Linie dank der Katzen eine Zukunft hat.
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