Soba zum Jahresende
Silvester in Japan (Ōmisoka auf Japanisch) ist traditionell ein ruhiges Fest, vergleichbar mit Weihnachten im Westen. Viele kehren nach Hause zurück, um den Abend mit der Familie zu verbringen (Asienspiegel berichtete). Eine kulinarische Tradition an diesem Abend ist das Essen von Soba-Buchweizennudeln, den sogenannten Toshikoshi-Soba. Die Zubereitung variiert je nach Region. Besonders gerne werden diese Soba in der heissen Brühe mit Tempura garniert.
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Dieser Brauch hat seinen Ursprung in der Edo-Zeit (1603−1868). Es gibt verschiedene Theorien, warum sich Soba durchgesetzt hat. Quellen aus der Edo-Zeit belegen, dass Soba damals als gesundes und glücksbringendes Essen galt. Deshalb begann man, diese Nudeln jeweils am Ende eines Monats und einer Jahreszeit zuzubereiten. Daraus entwickelte sich schliesslich der Brauch, Soba zum Jahreswechsel zu essen. In der Meiji-Zeit wurde daraus der landesweit gebräuchliche Begriff Toshikoshi-Soba (dt. «Jahreswechsel-Soba»).
Langes Leben
Japanische Buchweizennudeln sind voller Symbolik. So steht ihre lange, dünne Form für ein langes Leben und die Vermehrung des Wohlstands. Da sich die Nudeln bei der Zubereitung leicht schneiden lassen, glaubt man, dass man sich damit von den Leiden des vergangenen Jahres trennen kann. Mit Toshikoshi-Soba verhindert man also, dass das Unglück ins neue Jahr getragen wird.
Wie sehr die Japanerinnen und Japaner an diesem Brauch hängen, zeigt eine Umfrage des Marktforschungsinstituts NAVIT. Demnach geben 55 Prozent an, jedes Jahr zu Silvester Toshikoshi-Soba zu kochen. Weitere 23,5 Prozent versuchen, wenn möglich, zum Jahreswechsel Buchweizennudeln zu essen. 12,5 Prozent machen es nur alle paar Jahre und nur 7,2 Prozent essen nie Soba zu Silvester. Die restlichen 1,8 Prozent essen lieber eine andere Nudelsorte.
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