Essen im Sashimi-Paradies
Gerne werden die exzellenten Sushi-Restaurants in Tokio und anderen japanischen Metropolen hervorgehoben. Dabei wird allzu oft vergessen, dass es gerade in den ländlichen Küstenregionen den besten frischen Fisch zu günstigen Preisen gibt. So ist die Fischerstadt Nachi-Katsuura landesweit für ihren fangfrischen Thunfisch bekannt. Die Restaurants im Hafengebiet servieren ihn in grosszügigen Portionen (Asienspiegel berichtete).
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In Kure-Nakatosa auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku kann man auf dem Fischmarkt eine Portion Bonito (jp. Katsuo) kaufen, der vom Händler gleich filetiert und im Restaurant gegenüber serviert wird (Asienspiegel berichtete). Überall im ländlichen Japan stösst man auf diese einzigartigen gastronomischen Erlebnisse.
Essen in Hirado
Ein solcher Ort, der mir ebenso in guter Erinnerung geblieben ist, liegt an der Nordwestspitze der Südinsel Kyushu. Die Rede ist von Hirado, einst das Tor der Europäer nach Japan (Asienspiegel berichtete). Die Meeresstrasse von Hirado, über die eine malerische rote Hängebrücke führt, bildet den Eingang zu dieser historischen Stadt auf der gleichnamigen Insel.
Doch bevor man diese Brücke überquert, sollte man im Hafen davor einen Zwischenstopp einlegen. Denn dort befindet sich das kleine Restaurant Mampuku. Es ist eine Gaststätte, die niemanden hungrig zurücklässt. Denn im Mampuku gibt es die beiden Menüs Matsu (2420 Yen) und Take (1870 Yen), die es dem Gast ermöglichen, unbegrenzt Sashimi (jp. osashimi-kawari) nachzubestellen. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, sind auf der Speisekarte die folgenden vier Regeln des All-You-Can-Eat-Prinzips vermerkt:
- Der Sashimi-Nachschlag wird nicht an die Begleitperson weitergegeben.
- Der Chefkoch bestimmt, welche Fischsorten serviert werden.
- Das zusätzlich servierte Sashimi muss jeweils restlos aufgegessen werden.
- Wer sich nicht an diese Regeln hält, wird nicht mehr bedient.
Ich beschränkte mich auf das dritte Menü mit dem Namen Ume. Es kostet 1210 Yen und erlaubt dem Gast, maximal zweimal Sashimi-Portionen nachzubestellen. Neben der grosszügigen Portion Sashimi bekomme ich Reis, Misosuppe, Soba, Tofu und eingelegte Gurken. Das Essen ist köstlich und auch der Sashimi-Nachschlag ist ein Genuss. Und wenn man kein Sashimi mag, bietet die Speisekarte immer noch eine grosse Auswahl an anderen Gerichten. Das Mampuku ist ein gastronomisches Erlebnis, das man in den überteuerten Städten vergeblich sucht.
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