Japans Wiederauferstehung
Die japanische Tourismusbranche erlebte 2023 nach den schwierigen Corona-Jahren eine regelrechte Wiederauferstehung. Laut der jüngsten Statistik der JNTO besuchten im vergangenen Jahr 25,1 Millionen ausländische Touristen den Inselstaat. Die Millionengrenze wurde von Gästen aus Südkorea (6,9 Millionen), Taiwan (4,2 Millionen), China (2,4 Millionen), Hongkong (2,1 Millionen), den USA (1,7 Millionen) und Thailand (1,3 Millionen) überschritten. Unter den europäischen Ländern stehen Grossbritannien (321’500), Frankreich (277’400) und Deutschland (233’400) an der Spitze.
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 bedeutet dies immer noch ein Minus von 21,4 Prozent. Gleichzeitig sorgte der günstige Yen dafür, dass Japan einen neuen touristischen Einnahmerekord verzeichnen konnte. So gaben ausländische Gäste im vergangenen Jahr 5,23 Billionen Yen aus. Das sind 9,9 Prozent mehr als 2019. Die Pro-Kopf-Ausgaben beliefen sich auf 212’000 Yen, was einer Steigerung von 33,8 Prozent entspricht. In dieser Hinsicht liegen die europäischen Touristen sogar an der Spitze. Die Gäste aus den grossen europäischen Ländern Spanien, Frankreich, Italien, Deutschland und Grossbritannien gaben alle über 300’000 Yen pro Kopf aus. Die Spanier lagen mit 341’562 Yen sogar an der Spitze dieser Statistik. Generell stellt die japanische Tourismusbehörde fest, dass die Touristen länger in Japan bleiben und somit auch mehr für Übernachtungen ausgeben.
Ausblick
Da im letzten Quartal 2023 die Besucherzahlen von 2019 übertroffen wurden, ist davon auszugehen, dass 2024 die 30-Millionen-Grenze überschritten werden dürfte, sofern keine einschneidende Pandemie oder Naturkatastrophe dazwischenkommt. Für Japan wird es darum gehen, die bisher einseitigen Touristenströme besser über das ganze Land zu verteilen. Die Regierung hat dazu bereits erste Pläne vorgelegt (Asienspiegel berichtete).
Die gute Nachricht ist, dass man dem Stress des Übertourismus schon heute leicht entgehen kann, wenn man nur ein paar Empfehlungen beherzigt. Hier einige persönliche Tipps:
- Gute Vorbereitung ist alles. Nehmen Sie sich einige Monate vor der Reise Zeit für die Recherche. Dagegen führen spontane Japan-Reisen immer an die gleichen Orte: nach Tokio und nach Kyoto.
- Meiden Sie die Hauptreisezeiten der ausländischen Touristen (Kirschblüte, Sommer) und der Japaner («Golden Week», «Obon» im August, Neujahr). Japan ist ganzjährig bereisbar.
- Reisen Sie in ländliche Gebiete. Dort finden Sie beschauliche Kleinstädte, eine atemberaubende Natur, gutes Essen und reiche Kulturschätze. Das Angebot ist unerschöpflich. Unzählige Beispiele finden Sie in diesem Blog.
- Der Shinkansen deckt nur einen kleinen Teil des Landes ab. Um die versteckten Winkel des Landes zu erkunden, empfiehlt sich eine Fahrt mit dem Nahverkehrszug, dem lokalen Bus oder einem Mietwagen.
- Abseits der Touristenpfade: In Stadt und Land führen ausgedehnte Spaziergänge immer wieder zu überraschenden Entdeckungen. Denn gerade der gewöhnliche japanische Alltag hat viel zu bieten, weil er so anders ist.
- Wer sich Kyoto nicht entgehen lassen will, sollte nicht die immer gleichen, überlaufenen Sehenswürdigkeiten besuchen. Die Stadt bietet mehr als 1600 Tempel und Schreine und ein wunderschönes Umland.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken