Die Rikscha: Eine japanische Erfindung
Heute denkt man bei diesem Fahrzeug an Touristen. Dabei war es jahrzehntelang ein unverzichtbares Verkehrsmittel. Es handelt sich um ein zweirädriges Fahrzeug mit Sitz, das von einer Person gezogen wird. *Jinrikisha» («Personenkraftwagen») ist die japanische Bezeichnung. Daraus entwickelte sich der weltweit gebräuchliche Begriff Rikscha.
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Yōsuke Izumi, Tokujirō Suzuki und Kōsuke Takayama gelten in Japan als die Erfinder dieses Gefährts. Am 24. März 1870 erhielten die drei Japaner von der Stadt Tokio die Genehmigung zum Betrieb der Jinrikisha. Mit diesem Tag begann eine Erfolgsgeschichte, die symbolisch für den Beginn einer neuen Ära stand und heute sogar mit einem Gedenktag jährlich am 24. März gewürdigt wird.
Die Erfindung zur richtigen Zeit
Im Jahr 1870 hatte Japan eine mehr als 200 Jahre währende Zeit der Abschottung hinter sich. Das Land begann sich rasch zu modernisieren. In diesen frühen Jahren wurde die Jinrikisha zum idealen Verkehrsmittel für den individuellen Personentransport. Es war das Taxi des 19. Jahrhunderts. Das Auto war noch nicht erfunden, die Eisenbahn steckte in Japan noch in den Anfängen, eine Pferdekutsche war teuer im Unterhalt und die althergebrachte Sänfte benötigte zu viele Träger. Für die vergleichsweise schnelle Rikscha genügte ein einziger Wagenzieher. Zudem waren die Lohnkosten gering.
So begann ab den 1870ern der Siegeszug der Jinrikisha, die in der Meiji-Zeit (1868 bis 1912) zu einem festen Bestandteil des Stadtbildes und zu einem erfolgreichen Exportprodukt für den asiatischen Kontinent wurde.
Das Ende und die Renaissance
In den 1920ern hatte die Jinrikisha ihren Zenit überschritten. Ihr Ende war nur noch eine Frage der Zeit. Das Auto, die Eisenbahn und das Fahrrad hatten ihren Platz eingenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte der Mangel an Material und Treibstoff für eine kurze Wiederbelebung. Danach hatte sie als alltägliches Verkehrsmittel endgültig ausgedient. Es drohte ein Museumsobjekt ohne weitere Verwendung zu werden.
Die Renaissance begann 1970, als in Takayama in der Präfektur Gifu die Jinrikisha als touristisches Fortbewegungsmittel umfunktioniert wurde. Besonders in den historischen Stadtvierteln fügte sie sich elegant ein. Dies führte dazu, dass sie sich in immer mehr touristischen Orten verbreitete. So hat die Rikscha das Kunststück vollbracht, selbst 154 Jahre nach ihrer Zulassung noch täglich im Einsatz zu stehen.
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