Die drei gros­sen Nacht­sze­ne­ri­en in Japan

In Japan gibt es die Nihon Sank­ei, die drei schöns­ten Land­schaf­ten des Lan­des. Dabei han­delt es sich um die Land­schaf­ten von Miya­ji­ma, Amano­ha­sh­i­da­te und Matsushi­ma, die im Rei­se­buch des kon­fu­zia­ni­schen Gelehr­ten Shun­sai Haya­shi im 17. Jahr­hun­dert ver­ewigt wur­den. Ana­log dazu gibt es die Nihon Sanmei’en, die «drei berühm­ten Gär­ten Japans», die sich in Kana­za­wa, Oka­y­a­ma und Mito befin­den (Asi­en­spie­gel berich­te­te).

Im 20. Jahr­hun­dert ent­stan­den die Nihon San­dai Yakei, die «drei gros­sen Nacht­sze­ne­ri­en Japans». Gemeint sind die nächt­li­chen Aus­sich­ten vom Berg Hako­da­te auf die Lich­ter der gleich­na­mi­gen Hafen­stadt in Hok­kai­do, vom Mayas­an auf Kobe und Osa­ka und vom Ina­say­a­ma auf die Bucht von Naga­sa­ki. Spä­tes­tens seit der Nach­kriegs­zeit sind die­se drei Orte unter die­sem Namen all­ge­mein bekannt. Alle drei Städ­te zeich­nen sich durch ihre male­ri­sche Lage zwi­schen Ber­gen und Meer aus. Ihre berühm­ten Aus­sichts­punk­te sind zudem bequem mit Seil­bah­nen zu errei­chen. Die fes­te Zuge­hö­rig­keit zu den Nihon San­dai Yakei ist ein Glücks­fall. Sie beschert den drei Orten jähr­lich vie­le Touristen. 

Die neu­en drei gros­sen Nachtszenerien

Die Ver­ei­ni­gung Yakei Con­ven­ti­on & Visi­tors Bureau hat es sich zur Auf­ga­be gemacht, den Begriff der «drei gros­sen Nacht­sze­ne­ri­en Japans» fle­xi­bler zu defi­nie­ren. Seit 2015 kürt es die Nihon Shin­san­dai Yakei, die «neu­en drei gros­sen Nacht­sze­ne­ri­en Japans». Die Idee dahin­ter ist, dass alle Städ­te, die sich aktiv dar­um bemü­hen, die Chan­ce haben, in die Top 3 gewählt zu wer­den. Der Wett­be­werb wird alle drei Jah­re durch­ge­führt. Der Ver­ein will mit der Aus­zeich­nung den Tou­ris­mus für urba­ne Nacht­land­schaf­ten fördern. 

Der letz­te Wett­be­werb fand 2022 statt. Damals stimm­ten 6102 Exper­ten ab. Auf den ers­ten Platz gewählt wur­de die Indus­trie­stadt Kitakyus­hu, gefolgt von Sap­po­ro und dem Klas­si­ker Naga­sa­ki. Vor allem die Sie­ge­rin mag für vie­le eine Über­ra­schung sein. Kitakyus­hu, das Tor zur Süd­in­sel Kyus­hu, hat nicht unbe­dingt den Ruf einer Schön­heit. Doch gera­de die wil­de Mischung aus Urba­ni­tät, Geschich­te, Indus­trie, Hän­ge­brü­cke, Berg, Bucht und Meer­enge hat dem nächt­li­chen Blick vom Haus­berg Sara­ku­ra­y­a­ma den ers­ten Platz beschert. So gese­hen bringt die Aus­zeich­nung der Nihon Shin­san­dai Yakei wirk­lich fri­schen Wind.