Sakuranomics: Japans Kirschblütenwirtschaft
Den Auftakt zur Kirschblütenzeit machte am vergangenen Samstag die Stadt Kochi auf der kleinsten Hauptinsel Shikoku (Asienspiegel berichtete). Hiroshima folgte am 25. März 2023. Unterdessen lassen sich die Kirschblüten in Tokio, Nagoya und Osaka nach einem Kälteeinbruch noch etwas Zeit. Es wird jedoch erwartet, dass bis zum Wochenende an mehreren Orten auf der warmen Pazifikseite der Beginn der Kirschblüte verkündet werden kann. Schon nächste Woche könnte vielerorts die Vollblüte und damit der Höhepunkt erreicht sein (siehe Übersicht unten).
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Die Zeit, in der sich die Parks in ein rosa-weisses Blütenmeer verwandeln, hat für Japan nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine wirtschaftliche Bedeutung. «Sakuranomics» nennt man dieses finanzielle Aufblühen. Das Beisammensein unter den Bäumen, das gemeinsame Essen und Trinken, besondere saisonale Geschenke und Produkte – wie zum Beispiel Bierdosen in Sakura-Farben – aber auch die zusätzliche Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, um in die Parks zu gelangen, tragen zu diesem enormen Umsatz bei.
Der wirtschaftliche Effekt
Der emeritierte Wirtschaftsprofessor Katsuhiro Miyamoto von der Kansai Universität berechnet jedes Jahr den geschätzten wirtschaftlichen Effekt der Kirschblütenzeit. Für 2024 rechnet er mit einem Rekordumsatz von 1,14 Billionen Yen – und das in einem kurzen Zeitraum von weniger als zwei Monaten, von Ende März am Pazifik bis Anfang Mai auf der Nordinsel Hokkaido. Im Vergleich zum Vorjahr ist der geschätzte Umsatz fast doppelt so hoch. Dies macht die Kirschblütenzeit neben dem Neujahrsfest zur wirtschaftlich bedeutendsten Zeit des Jahres.
In diesem Jahr werden die internationalen Gäste einen wesentlichen Beitrag zur Kirschblütenwirtschaft leisten. Schon im Februar waren laut JNTO 2,8 Millionen internationale Gästen in Japan unterwegs. Dies ist im Vergleich zum Rekordjahr 2019 eine Steigerung um 7 Prozent. In den beiden Monaten März und April kann mit knapp 6 Millionen ausländischen Touristen gerechnet werden. Der günstige Yen verstärkt diesen Boom zusätzlich.
Die Prognose für die Vollblüte 2024
Stand: 28. März 2024 / Quelle: Japan Meteorological Corporation
Ort | Höhepunkt |
---|---|
Kochi | 28. März |
Tokio | 1. April |
Nagoya | 2. April |
Wakayama | 2. April |
Hiroshima | 2. April |
Fukuoka | 2. April |
Kyoto | 3. April |
Osaka | 3. April |
Kanazawa | 5. April |
Sendai | 7. April |
Kagoshima | 7. April |
Nagano | 9. April |
Aomori | 18. April |
Sapporo | 30. April |
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