Hōtō: Yamanashis herzhafte Nudelsuppe
REISENOTIZEN – In dieser Serie erzähle ich in chronologischer Reihenfolge von meiner Reise durch das spätwinterliche Japan im Februar/März 2024.
Die Präfektur Yamanashi ist für ihre einzigartige Nudelsuppe Hōtō bekannt. Diese herzhafte Spezialität besteht aus dicken, flachen Weizennudeln, die zusammen mit einer Vielzahl von Gemüsesorten wie Kabocha-Kürbis, Taro-Kartoffeln, Karotten, Daikon-Rettich, Chinakohl und verschiedenen Pilzen in einer Brühe aus Miso und Dashi gekocht werden. Die Zubereitung von Hōtō ist vergleichsweise einfach: Zuerst wird das Gemüse in der Brühe gekocht, bevor die rohen Nudeln hinzugefügt werden. Durch das gemeinsame Kochen entsteht eine harmonische Einheit von Nudeln, Gemüse und Sauce, die den besonderen Reiz dieser Suppe ausmacht.
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Im Gegensatz zu den bekannten Udon-Nudeln werden Hōtō-Nudeln ohne Salz zubereitet und roh in den kochenden Topf gegeben. Diese Zubereitungsart verleiht der Suppe ihre charakteristische, dickflüssige Beschaffenheit. Hōtō ist nicht nur ein schmackhaftes Gericht, sondern spiegelt auch die geografischen Gegebenheiten der Präfektur wider. Denn vor der Einführung des Hochwasserschutzes in der Edo-Zeit war der Reisanbau auf wenige flache Gebiete beschränkt, weshalb überwiegend Weizen, kleinere Getreidearten und Buchweizen angebaut wurden.
Hōtō in der Stadt Kofu
In der Präfektur Yamanashi gibt es eine Vielzahl von Hōtō-Restaurants. Eines davon ist die regionale Restaurantkette Kosaku, die sich durch ihre kreativen Hōtō-Variationen auszeichnet. Neben klassischen Zutaten wie Kürbis werden hier auch Kombinationen mit Bärenfleisch, Wildschweinfleisch, süssen Adzukibohnen oder sogar Austern angeboten. Diese Vielfalt zeigt, wie sich die traditionelle Nudelsuppe dem modernen Geschmack anzupassen weiss.
Bei meinem Besuch im Restaurant Kosaku in der Stadt Kofu entschied ich mich für die herzhafte Variante mit Schweinefleisch, die in einem traditionellen Eisentopf serviert wurde. Konsistenz und Geschmack erinnerten mich an die ebenfalls beliebten japanischen Gerichte Tonjiru (Schweinefleisch-Misosuppe mit Gemüse) und Nikujaga (Fleisch-Kartoffel-Eintopf). An diesem kalten Tag war das wärmende Hōtō nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch eine Wohltat für die Seele. Es ist leicht zu verstehen, warum diese Nudelsuppe in der ganzen Präfektur so beliebt ist.
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