Der Zug zur Noto-Halbinsel
Die Nanao-Linie führt auf die Halbinsel Noto in der Präfektur Ishikawa. Die 87,5 km lange Strecke ist in einen südlichen und einen nördlichen Abschnitt unterteilt, die von zwei verschiedenen Unternehmen betrieben werden.
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Der südliche Abschnitt von Tsubata bei Kanazawa bis Nanao gehört JR West. Auf einer Länge von 59,5 km betreibt JR West 20 Bahnhöfe. Der nördliche Abschnitt von Nanao bis Anamizu wird von der Noto Railway betrieben. Die 33 Kilometer lange Strecke führt durch die malerische Landschaft der Noto-Halbinsel und bedient acht Bahnhöfe. Die Noto-Eisenbahn ist ein sogenanntes Unternehmen des dritten Sektors, das sich im Besitz privater Unternehmen und der Präfektur Ishikawa befindet.
Zerstörung und Wiederaufbau
Das Erdbeben vom 1. Januar 2024 (Asienspiegel berichtete) hatte massive Schäden an der Bahninfrastruktur des nördlichen Streckenabschnitts verursacht. Die Folge war eine monatelange Unterbrechung des Zugverkehrs. Nach mehr als drei Monaten ist die Strecke nun wieder vollständig in Betrieb. Das letzte, 16,8 Kilometer lange Teilstück zwischen Noto-Nakajima und Anamizu wurde am 6. April 2024 feierlich wiedereröffnet. Mit einer Zeremonie im Bahnhof Anamizu würdigten lokale Behörden und Bahnbetreiber den Abschluss der Reparaturarbeiten. Eine kleine Einschränkung bleibt: Die Züge fahren zunächst mit reduzierter Geschwindigkeit und einer Frequenz von etwa 80 Prozent des normalen Betriebs.
Für die Menschen auf der Halbinsel Noto, die nach dem verheerenden Erdbeben einen harten Winter hinter sich haben, ist die Wiederaufnahme des Bahnbetriebs ein kleiner Schritt zurück in die Normalität. Die Nanao-Linie gilt als wichtige Verbindung für Schüler und Pendler. Vor dem Erdbeben verkehrte auf der Strecke auch ein Touristenzug. Bis zum vollständigen Wiederaufbau der zerstörten Gemeinden auf der ländlichen Halbinsel Noto ist es jedoch noch ein weiter Weg.
Glossar
- Dritter Sektor (第三セクター, daisan sekutā): Dieser Begriff bezeichnet im japanischen Eisenbahnverkehr private Eisenbahnunternehmen, die mit öffentlicher Beteiligung gegründet und finanziert werden. Der Staat fördert damit die Aufrechterhaltung von Bahnverbindungen in ländlichen Regionen, die für private Unternehmen nicht rentabel wären.
- Noto-Halbinsel-Erdbeben (能登半島地震, noto hantō jishin): Am 1. Januar 2024 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,6 die Halbinsel Noto und die umliegenden Regionen. Die Kleinstädte Suzu und Wajima erlitten grosse Schäden. 244 Menschen kamen ums Leben, 1300 wurden verletzt.
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