Die Treppe zum Fuji
REISENOTIZEN – In dieser Serie erzähle ich in chronologischer Reihenfolge von meiner Reise durch das spätwinterliche Japan im Februar/März 2024.
Mit der Farbholzschnittserie «Die 36 Ansichten des Berges Fuji» – insgesamt sollten es 46 Bilder werden – schuf Katsushika Hokusai um 1830 sein persönliches Meisterwerk, das schon zu seinen Lebzeiten von der Öffentlichkeit bewundert wurde. Aus allen erdenklichen Blickwinkeln hielt der Künstler aus Ukiyo-e den 3776 Meter hohen symmetrischen Kegel fest.
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Diese Faszination ist bis heute ungebrochen. Immer wieder wird ein neuer Blickwinkel gesucht, der den Fuji von einer anderen Seite einfängt. Die Nachkriegsjahrzehnte mit ihrem rasanten wirtschaftlichen Aufschwung haben die Landschaft Japans nachhaltig umgestaltet. Hochhäuser, Fabriken, Strassen und Hochbrücken wurden im Eiltempo gebaut. Sie veränderten auch den Blick auf den Fuji.
Die Fuji-Traum-Brücke
Ein Beispiel dafür ist die Brücke Fujisan Yume no Ōhashi, die «Fuji-Traum-Brücke». Sie mag keine architektonische Schönheit sein. Doch ihre besondere Lage – sie scheint geradewegs auf den Berg Fuji zu zeigen – macht sie zu einem Anziehungspunkt. Noch spezieller ist eine Fussgängertreppe, die mit der Brücke verbunden ist. Aus dem richtigen Blickwinkel fotografiert, wirkt sie wie eine Treppe, die direkt auf den Gipfel des berühmtesten Berges Japans führt.
Die Fujisan Yume no Ōhashi befindet sich inmitten der Stadt Fuji. Vom Shinkansen-Bahnhof Shin-Fuji sind es etwa 25 Minuten zu Fuss. Für Besucher, die mit dem Mietwagen anreisen, führt die Strasse unter der Brücke direkt neben der Treppe zu einem kleinen Besucherparkplatz.
Glossar
- Berg Fuji (jp. fujisan / 富士山): Im Japanischen sagt man dem Berg nicht «Fujiyama», wie im Westen oft angenommen, sondern Fujisan. Eine alternative Bezeichnung ist Fugaku (jp. 富嶽 / 富岳). So nennen sich die «36 Ansichten des Berges Fuji von Hokusai» auf Japanisch Fugaku Sanjūrokkei (jp. 富嶽三十六景).
- Ukiyo-e (jp. ukiyo-e / 浮世絵), übersetzt als «Bilder der fliessenden Welt», ist eine Sammelbezeichnung für die Malerei und Farbholzschnitte aus der Edo-Zeit (1603−1868). Die Werke dieser Kunstrichtung spiegeln das Lebensgefühl des aufkommenden Bürgertums in den Städten, insbesondere Edo (dem heutigen Tokio), wider. Die Kunst der Ukiyo-e hatte massgeblichen Einfluss auf den Impressionismus im Westen.
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