Koyasan prüft Eintrittssteuer für Touristen
Der Tempelberg Koyasan in der Präfektur Wakayama, seit 2004 UNESCO-Weltkulturerbe, ist eine heilige Stätte des Shingon-Buddhismus mit über 100 Tempeln. Pilger und Touristen gleichermassen besuchen den Berg, um die einzigartige spirituelle Atmosphäre zu erleben (Asienspiegel berichtete).
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2023 reisten fast 1,4 Millionen Menschen nach Koyasan. 219’000 übernachteten im Ort. Rund 50 Prozent der Übernachtungsgäste sind ausländische Touristen. 60 Prozent davon kommen aus dem Westen. In der Hochsaison im Frühling und Herbst strömen täglich bis zu 30’000 Besucher nach Koyasan, das nur 2’800 Einwohner zählt.
Die Folgen des Massentourismus sind deutlich spürbar: Die Belastung der öffentlichen Infrastruktur bringt den Tempelberg an seine Grenzen. Die Stadtverwaltung sieht sich mit dem Phänomen des Übertourismus konfrontiert und sucht nach Lösungen.
Vorbild Miyajima
Diskutiert wird die Einführung einer Übernachtungs- oder Eintrittssteuer. Vorbild ist die heilige Insel Miyajima mit dem berühmten roten Torii, die seit 2023 eine Inselsteuer von 100 Yen pro Person erhebt (Asienspiegel berichtete). Mit den Einnahmen aus einer solchen Steuer könnten Massnahmen zum Erhalt der öffentlichen Infrastruktur finanziert werden. Details und Höhe einer möglichen Eintrittssteuer für Koyasan sind noch unklar. Mit einer Einführung wäre frühestens 2028 zu rechnen.
Übrigens erheben Grossstädte wie Kyoto und Tokio bereits seit einigen Jahren eine Übernachtungssteuer, um die Folgen des Übertourismus in den Griff zu bekommen (Asienspiegel berichtete).
Glossar
- Shingon-Buddhismus: Eine esoterische Schule des Buddhismus, die im 9. Jahrhundert von Kūkai (774−835) nach Japan gebracht wurde. Koyasan ist das Zentrum des Shingon-Buddhismus in Japan.
- Shukubō: Tempel, die Pilgern und Touristen Unterkunft und Verpflegung bieten. In Koyasan gibt es über 50 Shukubō, die meisten davon bieten einfache Zimmer und vegetarische Mahlzeiten an.
- UNESCO-Weltkulturerbe: Als wichtige heilige Stätte im Netzwerk der Pilgerwege von Kumano Kodo wurde Koyasan 2004 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen.
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