UBER weitet Angebot in Japan aus
Der Taxifahrer in Japan achtet darauf, dass sich die hintere Tür für den Fahrgast automatisch öffnet. Das Auto ist sauber, die Taxifahrer tragen sogar weisse Handschuhe. Seit der Einführung des Toyota JPN Taxi im Jahr 2017, einem Minivan mit Hybridantrieb und elektrischer Schiebetür, ist dieser Service noch komfortabler geworden, vor allem, wenn man mit Gepäck unterwegs ist (Asienspiegel berichtete).
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs.
Doch dieser exzellente Service hat auch seine Nachteile. Der Taximarkt in Japan ist seit jeher stark reguliert und geschützt. Ausschliesslich lizenzierte Taxifahrer dürfen ihren Beruf ausüben. Dies hat dazu geführt, dass UBER über ein begrenztes Angebot mit offiziellen Taxis im Hochpreissegment verfügt. Die Überalterung der Gesellschaft und der damit verbundene Rückgang an Arbeitskräften stellt den japanischen Taximarkt jedoch vor grosse Herausforderungen. In vielen ländlichen und touristischen Gebieten mangelt es an Taxis. Das Durchschnittsalter der Taxifahrer in Japan liegt bei über 60 Jahren.
Sanfte Liberalisierung
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Regierung eine schrittweise Liberalisierung des Marktes eingeleitet. Seit dem 8. April 2024 können neu auch private Fahrer ihre Dienste anbieten, vorerst jedoch mit starken Einschränkungen. So ist diese Regelung zunächst auf die Ballungsräume Tokio-Yokohama, Nagoya und Kyoto beschränkt. Zudem dürfen sie nur zu bestimmten Zeiten verkehren, wie zum Beispiel zu den Hauptverkehrszeiten oder in den frühen Morgenstunden am Wochenende. Weiter müssen die privaten Fahrerinnen und Fahrer bei offiziellen Taxiunternehmen registriert sein und bestimmte Prüfungen ablegen. Die Tarife entsprechen denen für normale Taxis.
Trotz dieser erheblichen Einschränkungen bietet die Liberalisierung des Taximarktes neue Möglichkeiten für ausländische Touristen in Japan. UBER kann nun sein Angebot erweitern und private Fahrer in die App integrieren. Dazu kooperiert die App mit 10 Taxiunternehmen, die private Fahrer registriert haben. Neben UBER ist für ausländische Touristen die App GO eine weitere Option für Taxifahrten in Japan (Asienspiegel berichtete). GO hat über 100’000 Taxis in ganz Japan registriert und ist damit die Plattform mit der grössten Reichweite. Die App ermöglicht wie UBER, Fahrten im Voraus zu buchen und bargeldlos zu bezahlen. Weitere Anbieter in Japan sind Didi und S.Ride.
Glossar
- Fahrermangel (jp. untenshu fusoku / 運転手不足) – In Japan gibt es zurzeit rund 230’000 lizenzierte Taxifahrer. 2019 waren es noch etwas mehr als 290’000.
- Ride Share (jp. raidoshea / ライドシェア) – In Japan wird das System der private Fahrdienst mit dem englischen Begriff Ride Share beschrieben. Die starke Einschränkung der Liberalisierung hat dazu geführt, dass in den Medien von einer «japanischen Version des Ride-Share» (jp. nihonban raidoshea) gesprochen wird.
Ohne Abonnenten kein Asienspiegel
Wenn Sie diesen Artikel gratis lesen, bezahlen andere dafür. Mit einem Abo sichern Sie die Zukunft dieses Japan-Blogs, der über 5000 kostenlos zugängliche Artikel bietet.
VORTEILE JAHRES-ABO
Klicken Sie hier, um mehr darüber zu erfahren.
- Zahlungsmittel: Master, Visa, PayPal, Apple Pay, Google Pay
- Für TWINT bitte via Asienspiegel Shop bezahlen
- Für Banküberweisung hier klicken