Japan ohne Hektik: Ein Leitfaden
Japan erlebt derzeit einen beispiellosen Tourismusboom. Im März 2024 besuchten gemäss neuesten Zahlen der JNTO 3,08 Millionen ausländische Gäste das Land, ein neuer Rekord, der durch den schwachen Yen und die Rückkehr chinesischer Touristen begünstigt wird. Zudem verzeichnet der Inselstaat einen neuen Einnahmerekord: Zwischen Januar und März 2024 gaben internationale Touristen insgesamt 1,75 Billionen Yen aus, 52,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Rekordjahres 2019.
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Herausforderungen des Booms
Obwohl der Tourismus mittlerweile eine wichtige Einnahmequelle für Japan darstellt, ist der Boom mit einigen Problemen behaftet: So konzentrieren sich ausländische Touristen nach wie vor zu stark auf die Ballungszentren Tokio, Osaka-Kyoto und Nagoya. Zusätzlich droht der akute Arbeitermangel die Tourismusbranche zu gefährden. Zudem führt die aktuelle Entwicklung zu steigenden Preisen und einer Überlastung der Infrastruktur, wodurch die Lebensqualität der einheimischen Bevölkerung leidet. Der Druck bleibt hoch: Die bevorstehende Weltausstellung Expo 2025 in Osaka lässt weitere touristische Rekordzahlen erwarten.
Strategien gegen Übertourismus
Die Regierung hat erkannt, dass eine breitere Verteilung der Touristenströme über das ganze Land hinweg dringend notwendig ist, um einen nachhaltigen Tourismus zu fördern. Dieser Ansatz soll nicht nur die Ballungszentren entlasten, sondern auch weniger bekannte Regionen Japans aufwerten und deren Wirtschaft stärken. Hierzu hat die Regierung im vergangenen Jahr ein ganzes Bündel an Massnahmen entworfen (Asienspiegel berichtete). Einige dieser Projekte werden bereits umgesetzt, wie die Liberalisierung des Taxi-Gesetzes (Asienspiegel berichtete).
Tipps für eine umsichtige Reiseplanung
Die gute Nachricht ist, dass man dem Stress des Übertourismus bereits heute entgehen kann, wenn man einige Empfehlungen beherzigt. Hier einige persönliche Tipps:
- Meiden Sie die Hauptreisezeiten der ausländischen Touristen (Kirschblüte, Sommer) und der japanischen Inlandsreisenden («Golden Week», «Obon» im August, Neujahr). Japan ist ganzjährig bereisbar.
- Reisen Sie in ländliche Gebiete. Dort finden Sie beschauliche Kleinstädte, eine atemberaubende Natur, gutes Essen und reiche Kulturschätze. Das Angebot ist unerschöpflich. Beispiele finden Sie in diesem Blog.
- Der Shinkansen deckt nur einen kleinen Teil des Landes ab. Um die versteckten Winkel des Landes zu erkunden, empfiehlt sich die Fahrt mit dem Nahverkehrszug, dem Lokalbus oder einem Mietwagen.
- Abseits der touristischen Pfade: In der Stadt und auf dem Land führen ausgedehnte Spaziergänge immer wieder zu überraschenden Entdeckungen. Denn gerade der gewöhnliche japanische Alltag hat viel zu bieten, weil er so anders ist.
- Meiden Sie Kyoto. Und wenn Sie schon nicht auf Kyoto verzichten können, dann besuchen Sie nicht die immer gleichen Sehenswürdigkeiten wie alle anderen. Die Stadt bietet mehr als 1600 Tempel und Schreine und ein wunderschönes Umland.
- Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Nehmen Sie sich einige Monate vor der Reise Zeit für Recherchen. Spontane Japanreisen führen dagegen immer an dieselben Orte: nach Tokio und Kyoto.
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