Buchtipp: Yosano Akiko, «Wirres Haar – 399 Tanka»
Die Ikone der modernen japanischen Dichtkunst mit ihrem aufsehenerregenden Lyrikdebüt – erstmals auf Deutsch.
«Midaregami» (jp. «Midaregami»), zu Deutsch «wirres Haar», aus dem Jahr 1901 steht für eine Revolution des traditionellen Geschlechterbildes der japanischen Frau, im übertragenen Sinn und zugleich anschaulich konkret. Nicht mit fein gekämmter und manierlich hochgesteckter Frisur präsentiert sich die meisterhafte Dichterin, wie es sich seit Jahrtausenden für ihresgleichen geziemt, sondern ganz im Gegenteil wild, aufgelöst – eben mit «wirrem Haar».
Eduard Klopfenstein hat dieses einzigartige Kompendium, mit dem die dichterische Moderne in Japan einsetzte, kundig und sprachmächtig ins Deutsche übersetzt. Der Band ermöglicht die längst überfällige Entdeckung einer Ikone der fernöstlichen Poesie.
Deutsche Erstausgabe mit japanischem Originaltext und Umschrift. Mit einer Kalligraphie der Autorin. Aus dem Japanischen übersetzt, kommentiert und mit einem Nachwort von Eduard Klopfenstein.
«Wirres Haar – 399 Tanka» von Yosano Akiko
Manesse Verlag, München
ISBN: 978−3−7175−2540−0