«Die gröss­te Geld­wä­sche­rei-Akti­on der Geschichte»

Er hat gut lachen: 4 Milliarden Dollar hat Kim Jong-il im Ausland deponiert.
Er hat gut lachen: 4 Mil­li­ar­den Dol­lar hat Kim Jong-il im Aus­land depo­niert. flickr/​borut peterlin

Laut dem bri­ti­schen «Dai­ly Tele­graph» hat der nord­ko­rea­ni­sche Füh­rer Kim Jong-il rund 4 Mil­li­ar­den US-Dol­lar sei­nes Ver­mö­gens auf gehei­men Bank­kon­ten in Euro­pa depo­niert. Damit könn­te der exzen­tri­sche Dik­ta­tor im Fal­le einer Flucht sei­nen ver­schwen­de­ri­schen Lebens­stil fort­set­zen. Wie der süd­ko­rea­ni­sche Geheim­dienst berich­tet, lag ein Gross­teil des Gel­des noch bis vor ein paar Jah­ren auf Schwei­zer Bank­kon­ten. Ein ver­schärf­tes Geld­wä­sche­rei-Gesetz zwang den Dik­ta­tor jedoch das Geld nach Luxem­burg zu transferieren.

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Das Geld hat sich Kim Jong-il mit dem Ver­kauf sei­ner Nukle­ar- und Rake­ten­tech­nik, dem Dro­gen­han­del, dem Ver­si­che­rungs­be­trug, der Falsch­geld­pro­duk­ti­on und dem Gebrauch von Zwangs­ar­beit erstoh­len. «Ich glau­be, dass es sich hier um die gröss­te Geld­wä­sche­rei-Akti­on in der Geschich­te des Orga­ni­sier­ten Ver­bre­chens han­delt. Den Bestim­mungs­or­ten wur­de bis­her aber noch nicht die ent­spre­chen­de Auf­merk­sam­keit geschenkt», sagt Ken Kato, Direk­tor der Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on «Human Rights» in Asien.

Nicht ein­fach zu lokalisieren

«Irgend­wo auf der Welt gibt es Ban­kers, die eine gros­se Geld­sum­me ver­die­nen, indem sie Kim Jong-ils heim­li­che Geld­an­la­gen ver­ste­cken und ver­wal­ten. Gleich­zei­tig lei­den fast 9 Mil­lio­nen Men­schen in Nord­ko­rea an Nah­rungs­mit­tel­man­gel», sagt Kato. Er glau­be wei­ter, dass die sich die Geheim­kon­ten in Luxem­burg befän­den oder bereits in ande­re Steu­er­pa­ra­die­se trans­fe­riert wor­den sei­en. Ein Regie­rungs­spre­cher Luxem­burgs betont, dass in sei­nem Land alle Finanz­trans­ak­tio­nen Nord­ko­reas aus Prin­zip unter­sucht wer­den müs­sen. Das Pro­blem sei jedoch, dass dabei nicht über­all auch «Nord­ko­rea» drauf­ste­he: «Sie ver­su­chen alle mög­li­chen Ver­bin­dun­gen zu kaschie­ren oder auszulöschen.»

Peter Lil­ley, Autor von Büchern über das Orga­ni­sier­te Ver­bre­chen, kri­ti­siert Luxem­burgs Vor­ge­hen gegen­über dem «Dai­ly Tele­graph». Das klei­ne Land sei im Bank­we­sen ein «gros­ses, unbe­schrie­be­nes Blatt». Es gebe Hin­wei­se, dass selbst Liby­ens Füh­rer Gad­da­fi oder auch Sad­dam Hus­sein schon die Dienst­leis­tun­gen Luxem­burgs in Anspruch genom­men haben.

Eine wich­ti­ge Lebensader

Kato von «Human Rights» for­dert der­weil ein unmiss­ver­ständ­li­ches Vor­ge­hen: «Falls Kim Jong-ils 4 Mil­li­ar­den Dol­lar-Kon­ten ein­ge­fro­ren wür­den, könn­te dies den Lauf der Geschich­te ändern. Dem Dik­ta­tor wür­de dann das Geld feh­len, um sich die Loya­li­tät sei­ner hoch­ran­gi­gen Beam­ten­schaft zu erkau­fen. Es blie­be ihm kei­ne ande­re Wahl, als mit der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft zu kooperieren.»

Auch ein Mit­ar­bei­ter des süd­ko­rea­ni­schen Geheim­diens­tes unter­stützt die­se The­se und geht noch einen Schritt wei­ter: «Falls die Nord­ko­rea­ner von die­sem Geld wüss­ten, könn­te dies zu einem Auf­stand gegen das Regime füh­ren.» Exper­ten gehen davon aus, dass der 68-jäh­ri­ge Kim Jong-il im Fal­le einer Flucht wohl am ehes­ten ins benach­bar­te und ihm freund­lich gesinn­te Chi­na flüch­ten würde.

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