Dem Pseudo-Sushi ein Ende bereiten
Sushi hat einen weltweiten Siegeszug durch die Metropolen der Welt angetreten. Inzwischen werden die zahlreichen Sushi-Kreationen im Westen nicht nur in exklusiven Restaurants, sondern auch in Cafés, Kantinen sowie Supermärkten angeboten.
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Diese Entwicklung bereitet der japanischen Vereinigung der Sushi-Restaurantbesitzer Sorgen. Durch die rasante Verbreitung von Sushi-Lokalen leide der hygienische Umgang mit der delikaten Rohkost. So würden in vielen ausländischen Restaurants der rohe Fisch am gleichen Ort wie die Fleischgerichte zubereitet und die Küche zu wenig gereinigt, zitiert die Yomiuri Shimbun die Vereinigung.
«Die authentische Sushi-Kultur verbreiten»
Damit der Ruf des japanischen Sushi in Zukunft keinen Schaden nimmt, hat die Vereinigung ein Diplomprogramm ins Leben gerufen, das ausländischen Sushi-Chefs und Restaurant-Angestellten die korrekten Hygienemassnahmen lehren soll. Ein erstes Seminar auf Englisch soll noch diesen Monat in Singapur stattfinden. Um das exlusive Diplom zu erhalten, muss zudem ein schriftlicher Test bestanden werden. Weitere Workshops folgen im Februar in London und in Los Angeles.
«Das Diplomprogramm wird dazu beitragen, dass sich die authentische Sushi-Kultur um den Planeten verbreitet», erklärt der japanische Sushi-Restaurantbesitzer Masayoshi Kazato der Yomiuri Shimbun: «Die Japaner erfanden Sushi als es noch keinen Kühlschrank gab.» Dieses profunde Wissen um den richtigen Umgang mit dem rohen Fisch soll nun den ausländischen Küchenchefs beigebracht werden.
Die Kritik an der «Sushi-Polizei»
Die Vereinigung betont heute bewusst den hygienischen Aspekt. Frühere Versuche die japanischen Sushi-Kultur gesamtheitlich zu lehren, scheiterten regelmässig. Kritiker verwarfen diese Herangehensweise als japanische «Sushi-Polizei».
Diese Vorwürfe beeindrucken den in London lebenden und mit 3 Michelin-Sternen ausgezeichneten Sushi-Chef Hiroyuki Kanda kaum. Soeben hat er in der britischen Hauptstadt die Sushi Academy eröffnet, wie der Telegraph berichtet. Es ist die erste Schule dieser Art in Europa. Hier will er die hohe Kunst der Sushi-Zubereitung lehren und der «pseudo-japanischen Küche» den Kampf ansagen.
Den Vorwurf der «Sushi-Polizei» lässt Kanda nicht gelten. Auch die Franzosen und Italiener würden sehr viel Wert auf die Bewahrung ihrer Kochkultur legen. «Wir wollen dasselbe mit dem japanischen Essen machen. Es gibt momentan keine Qualitätskontrolle.»
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